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Sitzblockade (*)

Diese Sitzposition ist mir zutiefst zuwider. Immer häufiger sind in Cafés dem Anschein nach erwachsene Frauen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren dabei zu beobachten, wie sie einen Fuß auf die Sitzfläche ihres Stuhls stellen. Stoisch halten sie dabei das angewinkelte Bein mit beiden Armen fest umschlossen. Ununterbrochen versuchen sie währenddessen verkrampft mädchenhaft ihr Gegenüber anzulächeln und reißen ihre Augen dabei so weit auf, als träte jeden Moment eine totale Sonnenfinsternis ein. Vielleicht haben sie aber einfach nur ihre homöopathischen Tröpfchen zu hoch dosiert. Niemals vergessen sie, ihren Kopf ganz sanft im 15 Grad Winkel zur Seite zu neigen, und sobald die ersten blauen Bänder wieder durch die Lüfte flattern, streifen sie, als sei selbstverständlicher nichts auf der Welt, ihre Korkfußbettsandalen ab, damit ihre türkisfarbenen Zehenringe besser zur Geltung kommen.

Warum versteht Ihr nicht, dass wir das nicht sehen wollen?

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* Sitzblockade war ursprünglich nur der Arbeitstitel dieses Beitrages. Da er aber so wunderbar in die Zeit Rund um die Demonstrationen am Rande des G8-Gipfels in Heiligendamm passt, und mir gerade keine bessere Überschrift einfällt, belasse ich es einfach dabei.

8 Antworten auf „Sitzblockade (*)“

Gott sei Dank, ich bin nicht alleine mit der Ansicht! *puhh* Gru-se-lig!

Überhaupt: Wieso können Frauen nicht normal auf einem Stuhl sitzen? Es gibt noch die Variante des „Bein anwinkeln und den Fuß unter das Gesäß schieben“. Das machen kleine Mädchen – und eben Frauen, die mit ihrem Alter anscheinend nicht klar kommen. :-) Einziger Vorteil bei dieser Position: Man sieht ihre Füße nicht! Wobei… – die Mauken liegen dann auf der Sitzfläche, wo sich später vielleicht auch noch jemand anders mal hinsetzen wollte. *schauder*

Hm, dann stehe ich wohl alleine damit, dass ich das okay finde? Ich sitze, zumindest zu Hause, und in der Uni auch manchmal, so. Ist das so schlimm?
Also die Sache mit den Beinen, der Rest nicht :-)

Das Leben birgt so manche unangenehme Überraschung. Für mich als Landei waren die ersten Monate in St. Georg, wo ich jeden Morgen hinfahre sowieso ein Einblick in eine andere Welt. Wieso muss man/frau jedes Jahr 2-3 neue Sonnenbrillen der staunenden bzw. ebenfalls cool schauenden Umwelt präsentieren, fragte ich mich. Jetzt bin ich so weit, dass ich mir sage, ein bisschen Sonnenbrille ist okay, wenn der arogante Blick nicht wäre. Ich bin abgestumpft.
Dieses Stuhlgehabe ist mir neulich auch aufgefallen, vielleicht nehme ich nehme es auch schon gar nicht mehr zur Kenntnis. In so einer Situation würde ich so tun, als ob die Leute mich nicht interessieren, obwohl sie mich vom Nachbartisch aus in ihr angeregtes (Nein, wirklich? Ja, sage ich doch…)Gespräch als Zuhörer einbinden würden, allein mit Betonung und Gehabe lässt sich eine Menge machen; Lautstärke ist dann noch das i-Tüpfelchen.
Ich glaube, so Zehenringherzeigerinnen sind kurzfristig unbesiegbar. Man muss es erstmal so hinnehmen…
Sitzblockade trifft es wirklich gut.

Liebe Herren der Schöpfung,

schonmal daran gedacht, dass bei Frauen ab einem gewissen Alter Verdauungsprobleme an der Tagesordnung stehen? Das Anwinkeln des linken Beines gleicht dabei dem Akt einer leichten Darmmassage oder sagen wir Darmpression und dient der „Lösung“ des Problems.

Lest Ihr denn keine Frauenzeitschriften??? ;-)

Stets gelöst, Mia

PS: Türkis soll den Teint hervorheben… Korkfußbett??? Ohje!

Frauen tun vieles, was wir Männer gar nicht wollen. Und oftmals tun sie es, um uns Männern zu gefallen. Eigentlich wäre es unsere Aufgabe, sie darüber aufzuklären. Insofern ist dieser Beitrag ein Anfang.

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