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Hamburg

Flatterband

Die Polzei war da. Sie hat ein Flatterband angebracht. Auf dem Boden keine Kreidezeichnung eines Körperumrisses. Nicht einmal eine vom Schnee bedeckte Kreidezeichnung. Stattdessen zwei Armbrüche gestern, von unglücklich Gefallenen, weil es auf der Treppe, an dem schmalen Durchgang zur U-Bahn so glatt war.

Der Winterdienst der Stadt hat den Weg einfach vergessen oder war überfordert und den Schneemassen nicht mehr Herr. „Hier wird nicht geräumt und nicht gestreut“ stand auf keinem Warnschild. Trotzdem wurde nicht geräumt und nicht gestreut — bis heute der Freund und Helfer kam und Hand anlegte. Danke. Jetzt ist die halbe Treppe frei — die andere Hälfte ist gesperrt, die Arme sind gegipst.

11 Antworten auf „Flatterband“

Der Winterdienst der Stadt hat _die Stadt_ einfach vergessen, mein Eindruck. Ich habe bereits gestern die Notbremse gezogen, doch noch die letzten Schneestiefel der Stadt ergattert (in den Schuhgeschäften warten natürlich bereits Sandalen auf Käuferinnen), eine Wochenkarte für den HVV gekauft und das Fahrrad stillgelegt.

Das Gerücht geht rum, Hamburg hätte so 100 Räumfahrzeuge. Mir ist in acht Wochen Winter allerdings noch keines begegnet… Die Straßen bestehen regelmäßig nur aus plattgefahrenem Schnee, wahlweise Eis.

@Kixka: Das ist beruhigend. Für manche Menschen soll Fahrradfahren ja selbst im Sommer gefährlich sein. Schon mal über eine Jahreskarte nachgedacht?

@Schang: Aber im Gegensatz zu Fußgängern und Fahrradfahrern haben doch die Autofahrer den geringsten Anlass zur Beschwerde — sofern sie Seitenstraßen meiden.

@ani*ka: Immerhin hat der Polizist die halbe Treppe geräumt. Und diese Rampe ist schon bei normalen Witterungsbedingungen kaum zu gebrauchen. Jetzt erst recht nicht.

Claudia: In Berlin ist sowieso immer alles noch viel schlimmer. Man denke nur an das S-Bahn-Chaos. Hier fahren die Züge wenigstens ab und zu (im Sommer sogar fahrplangemäß).

@The Exit: Keine Sorge, es sind nicht meine Arme, die gebrochen sind. Allerdings fühle ich mit den Gestürzten mit und wünsche an dieser Stelle unbekannterweise gute Besserung.

@Zeilensturm: Das waren sicher die Vertreter der gesetzlichen Krankenversicherung. Die müssen sparen, wo sie können. Jetzt versuchen sie sogar, Knochenbrüche zu vermeiden. Vielleicht sollte man sie zum Winterdienst heranziehen?

@DJ Brutalo: Rollstuhlfahrer und Kinderwagen müssen einen Umweg machen, um ans Ziel zu gelangen. Der Finanzminister hat derzeit mehr bei Dir in der Schweiz zu tun. Da wird zuerst geräumt — erst dann kümmert man sich um den heimischen Schnee.

Ich bin schon gespannt was unter dem Schnee und Eis alles zum Vorschein kommt, wenn es mal wieder taut. Meine Vermutung: Jede Menge bunter Silvestermüll, der damals wegen des Schneefalls nicht geräumt werden konnte. ;-)

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