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Hamburg

Gehen

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„Während ich, bevor Karrer verrückt geworden ist, nur am Mittwoch mit Oehler gegangen bin,
gehe ich jetzt, nachdem Karrer verrückt geworden ist, auch am Montag mit Oehler.
Weil Karrer am Montag mit mir gegangen ist, gehen Sie, nachdem Karrer am Montag nicht mehr mit mir geht,
auch am Montag mit mir, sagt Oehler, nachdem Karrer verrückt und sofort nach Steinhof hinauf gekommen ist.“
(Thomas Bernhard, Gehen)

Ich gehe gern spazieren. Gemächlich schreitend nimmt man seine Umwelt bewusster wahr und kommt dabei auf ganz neue Gedanken. Früher ging man auch gern mit mir spazieren — bis ich vor einiger Zeit meine Liebe zur Fotografie entdeckte. Seitdem stockt es; alle paar Meter bleibe ich zurück, da ich ein interessantes Motiv entdeckt habe. All dies wäre kein Problem, würde ich die Schönheit der Welt im Bild dokumentieren. Bekanntlich gibt es davon nicht allzu viel. Meine Präferenzen liegen jedoch primär im Bereich der urbanen Tristesse. Selbst schöne Städte wie Hamburg sind voll davon. Hat man einmal einen Blick dafür entwickelt, findet man überall ganz wunderbare Motive. Es geht dann nicht voran. Ich glaube, man geht nicht mehr so gern mit mir spazieren.

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Weitere Bilder meines Spaziergangs durch Hamburg-Altona auf Flickr.

7 Antworten auf „Gehen“

Wenn dieses Spazierengehen nicht das Ampellose Überqueren von vielbefahrenen Straßen bedeutet, um näher an das Jagdobjekt auf der anderen Straßenseite zu kommen, und man weder bestrebt ist zu einer bestimmten Zeit an ein Ziel zu gelangen, noch von Hunger oder Kaffeeverlangen geplagt wird, dann ist es eigentlich gar nicht so schlimm.

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