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Feuilleton

Wie Gottschalk zu ertragen ist

Frage:

Quelle: Spiegel Online

Antwort:

Gar nicht.

Wer lädt schon gern einen ehemaligen Grundschullehrer mit explodiertem Lockenkopf und Pumphosen in sein Wohnzimmer ein? Zudem auch noch einen, der nichts anderes tut, als dümmliche Witzchen abzusondern und seine Couchnachbarinnen zu begrabbeln?

Immerhin zehn Millionen Zuschauer fanden sich gestern Abend wieder, die gebannt vor der Mattscheibe auf eine neue Variation der allseits beliebten Baggerwette warteten: mit dem Bagger ein Feuerzeug anmachen, mit dem Bagger eine Bierflasche öffnen, mit dem Bagger eine Frau ausziehen, mit dem Bagger in der Nase bohren …

Neue Baggerwetten braucht das Land, denke ich mir und formuliere in meinem Kopf schon einmal ein paar neue Saalwetten:

  • Wetten, dass Uri Geller es schafft, einen zuvor durch die Kraft seiner Gedanken verbogenen Löffel mit Hilfe eines Bagger wieder zu begradigen und anschließend mit dem an die Schaufel des Baggers angebrachten Löffel aus einer Buchstabensuppe die passenden Buchstaben für den Satz „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ fischt?
  • Wetten, dass Bruce Darnell es schafft, mit einer an die Schaufel eines Baggers angebrachte Tätowiernadel eine Kandidatin seiner Show zu verschönern, indem er ihr die Worte „Drama, Baby“ in den Oberarm „der lebendige Handtasche“ tätowiert?
  • Wetten, dass Prof. Peter Dunemann, der geschäftsführende Direktor des Hygiene-Instituts des Ruhrgebietes, es schafft, mit einem Bagger Charlotte Roche die Achseln zu rasieren und sie anschließend mit einem Waschlappen zu waschen?

Erst wenn diese Wetten wahr werden, werdet Ihr sehen, dass „Wetten, dass…?“ in der deutschen Fernsehlandschaft unersetzlich ist. Spiegel Online findet schon heute alles halb so schlimm, ich indes halte es mehr mit Peter Lustig, der schon früher zum Abschalten riet.

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Weiterführende Links:

18 Antworten auf „Wie Gottschalk zu ertragen ist“

Er hat die höchsten Quoten, kriegt die Hallen voll und mobilisert ganze Kleinstädte. Auch wenn sich das Konzept sich schon 5mal überlebt hat. Ein Wunder. Aber die Dinosaurier haben auch einige Jahrhundertmillionen überlebt, um am Ende auszusterben. Ich fürchte, Gottschalk macht noch als Rentner weiter…

Viel mehr Baggerwetten, genau! Oder überhaupt nur solche !

Ach, es könnte doch sehr viel spannender sein, wenn verlorene Wetten schlimmer geahndet würden, als durch ein traurig in sich zerfliesendes Schriftbild.
Die Och-aber- schade- jetzt- Melodey müsste man durch hämisches Gelächter ersetzen,
zusätzlich sollten die die Gescheiterten demütigende Dinge tun müssen.
Niedertracht und Gummibärchen mit Benzingeschmack – das wären meine Verbesserungsvorschläge zum Konzept der Sendung.

Es gibt ja bereits stillgelegte Kiesgruben, wo man eine Stunde einen Bagger mieten kann, um den sprichwörtlichen Spieltrieb im Manne auszuleben.
Also ich denke auch, Deutschland braucht mehr Baggerwetten.
Anbaggern, umbaggern, wegbaggern – sowas halt!

Wie Gottschalk zu ertragen ist, vermag ich nicht zu sagen. Aber die Sendung, die er moderiert, hat immerhin in der dritten Ausgabe von bisher 174 Folgen – als er sie noch nicht moderierte – was Großes hervorgebracht: Menschen für Menschen. Fraglich bleibt natürlich die Existenzberechtigung der danach ausgestrahlten folgen, könnten „Wetten dass…?“-Gegner anführen, aber das ist doch müssig zu diskutieren. Wer’s mag, der schaut’s. Wer’s nicht mag, der lässt es. Ich hab’s schon lange gelassen. Zehn Millionen (oder so) haben aber gestern zugeschaut. Und zehn Millionen werden auch wieder Ende März in Erfurt zuschauen. Wetten dass…?

Da ich keinen Fernseher habe (ich bin trotzdem kein Dinosaurier!), weiß ich zu dem Thema nicht viel; die letzte Wetten-daß-Sendung habe ich vor ungefähr zehn Jahren gesehen und fand sie doof. Gottschalk aber nervt mich trotzdem, weil er mit seinem unerwachsenen Gesicht ständig riesenhaft von irgendwelchen Plakatwänden grinst. Das ist für mich eine Form der Umweltverschmutzung.

Ich musste gestern zum Glück nur drei Minuten ertragen. Die Wette bei der die Kandidaten sich erst die Arme waschen und dann so lange Zahlen nennen mussten bis der Goldenen Engel „Richtig“ gerufen hat. Gnadenlos.

na ja.. immerhin scheint er die Gemüter zu beschäftigen und sorgt für reichlich Einschaltqoute und Gesprächsstoff – was will der Sender mehr? Ehrlich gesagt, ist mir ziemlich schnuppe, ob und wie lange Gottschalk noch Wetten, dass moderiert. Ich lasse mich derzeit nur selten zum Einschalten hinreißen und halte es im zweifelsfalle auch eher mit Peter Lustig. Vermutlich liegt dies nicht unereheblich an meiner nun schon seit 1 Jahr defekten Fernbedienung – hat was Gutes. Man verlernt zu zappen und bleibt wählerisch..

Ich finde die Sendung nach wie vor sehenswert. Die Entwicklung im Fernsehen ist doch, dass Alles imposanter und größer wird. Ob nun im Bereich Serie (bestes Beispiel Alarm für Cobra) oder verstärkt auch bei Wetten dass. Die Zuschauerzahlen bestätigen doch den Erfolg dieser Sendung, wobei für mich mittlerweile die Wetten auch eher nebensächlich geworden sind. Das Drumherum gefällt mir da doch besser.

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