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Es ist da – also praktisch

So sieht das also aus

Es ist da. Endlich. Weil ich nicht nur einer der Herausgeber, sondern auch mit einigen Tweets in unserem Twitterbuch vertreten bin, befand sich heute mein persönliches Belegexemplar im Briefkasten. Und siehe: Es ist gut, wenngleich natürlich nicht perfekt.

Im Buchhandel ist das Werk leider noch immer nicht vertreten – und auch bei Amazon scheint es noch nicht so richtig verfügbar zu sein. Im Bereich Kultur liegen wir dort jedoch bereits auf Bestseller-Rank 27 und sind mehr als stolz, an „Spiel und Spaß mit der Blockflöte Bd. 1“ vorbeigezogen zu sein.

Wir wollen mit unserer Publikation weiter auf dem Weg des Erfolges gehen, um endlich Thilo Sarrazin von Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste ablösen. In Abstimmung mit dem Marketing unseres Verlages, haben wir daher folgenden Fünf-Punkte-Plan aufgestellt:

  1. Täglich in allen Buchhandlungen fragen, ob es endlich dieses neue, tolle Twitterbuch von PONS zu kaufen gibt. Das Buch auf jeden Fall unverbindlich zur Ansicht bestellen. Wenn es erst einmal im Buchladen ausliegt, dann wird es auch gekauft.
  2. Im Sankt Oberholz immer unser Exemplar gut sichtbar neben den Klapprechner legen. Andere Co-Worker in unverfängliche Gespräche verwickeln: „Hast Du schon dieses großartige Twitterbuch gesehen?“ Wer das Twitterbuch bereits hat, ist Trendsetter.
  3. In öffentlichen Verkehrsmitteln ununterbrochen laut lachend im Buch lesen. Das Cover muss dabei für alle Mitreisenden gut sichtbar sein.
  4. Täglich mehrfach das Hashtag #Twitterbuch verwenden, um die Aufmerksamkeit auch online aufrecht zu erhalten (und der PR-Agentur des Verlages zu zeigen, dass Social Media von ganz allein läuft). So lange bis alle das Twitterbuch gekauft haben. Dann kann auch endlich Band 2 erscheinen.
  5. Rezensionsexemplare an alle Redaktionen der Republik senden und alle drei Tage nachfragen, ob sie unser Buch schon besprochen haben. Bei guten Kritiken den Like-Button drücken. Bei negativen Rezensionen einen Shitstorm schicken, den selbst Sascha Lobo nicht überleben würde.

Und falls das alles nichts hilft, müssen wir halt wieder Lesungen in der Provinz machen. Danach gehen wir auch gern mit dem Inhaber der lokalen Sortimentsbuchhandlung griechisch essen. Vorausgesetzt, er lädt uns ein.

16 Antworten auf „Es ist da – also praktisch“

@Karsten: Fast gut zusammengefasst, aber etwas Marketing gehört auch noch dazu.

In der Twitterbranche läuft es wie in der Pharmaindustrie: Der Wirkstoff selbst ist nur ein winziger Teil. Entscheidend ist das Tamtam drumherum.

@bosch, re: >> In öffentlichen Verkehrsmitteln ununterbrochen laut lachend im Buch lesen. Das Cover muss dabei für alle Mitreisenden gut sichtbar sein. <<

Da es das Werk noch nicht zu kaufen gibt, werde ich einfach das Cover mit dem Farbdrucker meines Vertrauens ausdrucken, den Ausdruck um ein broschiertes Buch ähnlicher Größe hüllen und dieses Buch dann lauthals lachend in Öffis lesen.

Das bringt bestimmt allen Beteiligten was. Ich zumindest wirke wie ein "First Mover" (first reader?), der mit einem vermeintlichen Vorabexemplar den Neid aller twitteraffinen U-, S-Bahn- und Bus-Insassen auf sich ziehen dürfte.

Werde gleich mal eine Android-App programmieren, die mir das Buch als eBook auf dem Smartphone simuliert und dann lauthals lachend in der U-Bahn den Neid meiner Mitmenschen auf mich ziehen… denke auch darüber nach, mir einen roten Irokesen anzulegen, um die Verwirrung komplett zu machen

Mh kannst Du mir sagen, warum es das in unseren Buchhandlungen nicht gibt? :(
Ich war jetzt schon in 2 Städten und habe es einfach nicht gefunden. Fände es mal interessant dort reinzuschauen. Vorallem ist es recht handlich und man kann immer mal zwischendurch blättern.

Eure Marketing-Strategie muss echt geklappt haben ;)
Habe mir das Buch letztens auch gekauft und finde es bestens dafür geeignet, um zwischendurch mal reinzuschauen :)

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