Kategorien
Editorial

Rezeption

Kinderspielzeug BOSCH Kettensäge

Wovon man nicht sprechen kann,
darüber muss man schweigen.

(Ludwig Wittgenstein)

Die Rezeption dieser kleinen Onlinepublikation ist ein recht simple: Gewöhnlich ein Bild, manchmal ein Zitat, stets ein paar dahingeworfene Sätze. Meistens wenige. Das könnten Sie mit wenig Aufwand auch selbst machen.

Hat der Autor denn keine Gedanken, die über fünf Zeilen hinaus gehen, werden Sie sich womöglich zuweilen fragen. Ich kann Ihnen versichern: Doch, es gibt sie. (Aber diese deprimierten Sie nur.)

4 Antworten auf „Rezeption“

Ist hier jetzt Open Bosch? Dann möchte ich das abgebildete Tool feiern.

Die Bosch-Kettensäge kam zu uns als Geschenk. Vieles, was in unserem Haushalt rumliegt und wie Kinderspielzeug aussieht, war ein Geschenk: Die singende und tanzende Sonnenblume. Der brüllende und rumwackelnde T.Rex. Die Quieksau. Die aufziehbare, schwachekatzenherzenkillende Spielzeugmaus. Das Quietschehähnchen. Das „My Girl“ singende Schwein. Ichhörschonauf. Aber von all den singenden und tanzenden Tools war es doch die Bosch-Kettensäge, die sich in unsere Herzen gefräst hat.
Wie die Kügelchen in ihrem Inneren verschwinden und automagisch wieder hervorsprudeln! Wie die Stellschraube funktionslos rätscht! Wie formvollendet und ergonomisch zugleich der Handgriff sich der Sägesituation anpasst! Wie das Signallämpchen warnt! Wie der Umschaltknopf nicht reagiert!
Solange kein Kind im Haus war, war die Bosch-Kettensäge unser kleiner Liebling. Doch kaum konnte das Töchterchen stehen, war der sichere Platz unserer Bosch-Kettensäge Vergangenheit, die Kette verlor unter den dicken Fingerchen ihren Halt in der so geschickt angebrachten Nut.
Ein halbes Jahr lag die Maschine in der Werkstatt und harrte ihrer Reparatur, allein es fehlte geeignetes Werkzeug. Jedesmal, wenn ich den großen Husqvarna-Bruder reinigte, fiel mir die unglückliche Bosch-Kettensäge ein, und dass ich endlich so einen kleinen Schraubendreher erstehen müsse.
Dann – es war Weihnachten, die Tannenspitzen glänzten im Schnee, Kerzen funkelten aus den Fenstern und Kindergesichter machten größere Augen denn je -, dann kam der große Tag: Die Tochter wurde der Werkstatt verwiesen, das neue Feinwerkzeug ausgepackt, die feingliedrige Bosch feierlich eröffnet, das Allerheiligste inspiziert, um dann wieder geschickt zusammengepfriemelt zu werden.
Man stelle sich das Hallo in der Wohnstube vor, als unsere kleine Bosch-Kettensäge fröhlich vor sich hinsurrend den Dresdner Christstollen zerteilte!
Und alles war gut.

Ach so, hier ist gar kein Open Bosch. Mist. Verschrieben. Muss ich wohl zu Spreeblick rüber.

@Uli: Danke für Deinen Beitrag. Ein bißchen Open ist das hier ja auch.

In der Agentur liegt die Bosch-Kettensäge bei den Grafiker-Tieren und macht gemeinsam Krach. Einfach so. Aus dem Nichts heraus röhrt sie Säge dann auf. Immer für ein paar Sekunden. Dann haben sich Spielzeug und Grafiker wieder beruhigt. Zumindest für die nächsten Minuten.

Ich denke meistens ziemlich assoziativ und nach dem Lesen dieses Eintrags galten meine Gedanken weniger dem Inhalt der Zeilen als dem großartigen Film „Tucker & Dale vs. Evil“ (http://www.imdb.com/title/tt1465522/).

Und ich kenne eine Person, die eine andere Person kennt, deren Hund Ludwig Wittgenstein heißt.

Aber das soll hier gar nicht Thema sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert