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Lieblingsdiktator

Süddeutsche Zeitung, 8. Januar 2013
Süddeutsche Zeitung, 8. Januar 2013

Während hierzulande die Schlagzeilen von traurigen Trennungsgeschichten dominiert werden, herrscht in der „Demokratischen Volksrepublik Nordkorea“ der größtmögliche Endjubel. Der Spross der ostasiatischen Diktatorendynastie lässt anlässlich seines Ehrentages jedem Kind im Lande ein Kilo Süßigkeiten zukommen.

Doch gut gemeint ist nicht immer gut – hat der Jungdiktator doch bei seiner Großzügigkeit nicht berücksichtigt, dass sowohl die fünfjahresplanmäßig ausgesetzte Produktion von Zahnpasta alsbald zu einer unkontrollierbaren Kariesepedemie führen wird, als auch der für die Devisenbeschaffung bedeutende Export von Magermodels für die anstehende Modesaison ins Stocken geraten könnte.

Doch die Reiskammern des Landes sind leerer als die nordkoreanischen Wahlurnen. Dies vor Augen gibt unser neuer Lieblingsdiktator die Parole „Wenn sie keine Schokolade haben, sollen sie doch Atomsprengköpfe essen!“ aus und hofft klammheimlich auf eine positive Entwicklung des Marktes für Übergewichtige Models mit verfaulten Zähnen, um den Landeskindern auch im nächsten Jahr wieder Süßes geben zu können.

8 Antworten auf „Lieblingsdiktator“

Ich finde seine Frau auch ganz faszinierend. Und finde es übrigens schade, dass Du mit dem Flattr-Dings aufgehört hast. Bin selber gerade erst eingestiegen, betrachte es als Prototypen-Experiment, will diesen mikroökonomischen Ansatz mal kennenlernen – und, ja, sehr schade halt, dass reihenweise wieder die Blogs ausgestiegen sind. Reich wird sowieso nur der Niggemeier damit, eh klar.

@Katja: Ja, die Frau ist toll. Sie könnte eine nordkoreanische Bettina Wulf werden oder so.

Flattr ist noch drin. Ist allerings gerade etwas „defekt“. Vermutlich wegen irgendwelcher Plugin-Updates. (Normalerweise ist Abwarten ja das Beste, was man in derartigen Fällen tun kann. – Allein schon, weil ich keine Ahnung, von der ganzen Technik habe.)

Die Nahrungsknappheit hat einen Grund. Sicherlich liegt es auch daran, dass es in Nordkorea sehr bergig ist. Außerdem herrscht dort häufig Unwetter und hinzu leidet das Land oft an Dürre. Hoffentlich findet das Land eine gute Lösung. Man kann durchaus Nordkorea als ein sehr schönes Land bezeichnen. Ich bin mir sicher, dass du es auch von der Seite siehst.

@LiFe Dass die Bevölkerung Hunger leiden muss, hat doch vor allem den Grund, dass das herrschende Regime bevorzugt Haushaltsmittel in Waffen investiert und internationalen Hilfsorganisationen den Zugang verweigert.

Es leidet seit Jahren. Und das muss wahrlich ein Ende haben. Die Frage ist wie? Ich habe manchmal den Eindruck, je lauter wir uns empören, umso härter trifft es die Bevölkerung.

ein kleines Wunder ist zu vermelden…. ein kleiner Schritt zum Liebling scheint vollbracht zu sein. Ausländer dürfen ab Januar Handys mitnehmen.

oh man.. 1 kg süßigkeiten pro kind, ist ja mal total übertrieben. wenn er was gutes tun möchte, hätte er sich was sinnvolles suchen müssen

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