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Feuilleton

Die Innere Haut – Kunst und Scham

Clemens Krauss, Sebstportrait als Kind, 2017

Virgile Novarina, „En somme“ Nr. 44, 2017

Sarah Lucas, The Great Flood, 1996
Berlinde de Bruyckere, C. Reybrouck, 1999
Museum Marta Herford, Frank Gehry, 2005

Herford, der Name ist gemeinhin allenfalls dem geneigten Pilstrinker ein Begriff. Dabei beheimatet die ostwestfälische Kleinstadt ein Museum für zeitgenössische Kunst, das sehr viel besser ist als das von hier stammende Gebräu. Marta Herford ist der Name und als ich ihn zum ersten Mal hörte, bildete ich mir für einen kurzen Moment ein, dass es sich hierbei um eine schon in die Jahre gekommene Braumeisterin aus der Radewiger Feldmark handeln könnte. Aber weit gefehlt. Das Akronym steht für m für Museum, art = Kunst und a für Ambiente bzw. Architektur. Okay.

Mit all diesem Vorgeplänkel sollte man sich allerdings nicht weiter aufhalten, wenn man überlegt, ob es sich lohnt, einen Ausflug hierhin zu unternehmen, denn allein das von Frank Gehry entworfene Gebäude ist einen Besuch wert. Innen gibt es Kunst, derzeit läuf die Ausstellung „Die Innere Haut – Kunst und Scham“ mit Werken u. a. von John Bock, Louise Bourgeois, Rineke Dijkstra, Albrecht Dürer, Bruce Gilden, Nan Goldin, Juergen Teller und Erwin Wurm. Die Gruppenausstellung versammelt über 100 Werke von mehr als 50 Künstlern rund um Scham und Schamlosigkeit.

Das Gefühl der Scham kennt ja jeder, der nicht Donald Trump ist. Der Autor spürt es besonders dann, wenn er über Dinge schreibt, von denen er gar keinen Schimmer hat. Zum Beispiel Kunst. Deswegen erspare ich dem Leser hier weitere Ausführungen. Fahren Sie einfach nach Herford und schauen Sie sich die Ausstellung am besten selbst an. Sie ist noch bis zum 4. Juni 2017 zu sehen.

2 Antworten auf „Die Innere Haut – Kunst und Scham“

Lieber André Krüger,
danke für die tolle Reiseempfehlung! Ja, für diese Ausstellung gilt es vielleicht mehr denn je: selber schauen! Nur in einer Hinsicht muss ich Protest anmelden: Dass wir irgendetwas mit „Ambiente“ zu tun hätten ist zwar ein nicht auszurottendes Gerücht, deshalb aber nicht wahrer. Ganz im Gegenteil, unser Programm ist geradezu das Gegenteil von Ambiente, dann schon lieber a für Ambition!
Beste Grüße
Roland Nachtigäller

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