Gästeliste


Es handelt sich zwar lediglich um einen reservierten Tisch,
aber irgendwie passt das Bild trotzdem ganz gut.

Gästelisten sind eine gute Sache, besonders wenn der eigene Name darauf steht. Zeigt dies doch, dass man bei einer Veranstaltung ein gerngesehener Gast ist und entbindet es elegant von der Entrichtung des regulären Eintrittspreises. Man nennt am Eingang lediglich seinen Namen, und es wird einem in der Regel kurzerhand komplikationslos Zutritt gewährt.

Angenommen, mein richtiger Name lautete Emil Stockfisch, so empfiehlt es sich, mich unter diesem Namen auf die Liste zu setzen. Alternativ könnte man, so man sich meines tatsächlichen Namens beim besten Willen nicht erinnern kann, auch mein Pseudonym bosch an der Tür hinterlassen. Kompliziert wird es indes, wenn man mich unter der Bezeichnung Emil Bosch auf die Liste setzt. Unter dieser Kombination bin ich nämlich niemandem bekannt – nicht einmal mir selbst. Und ein heiteres Gästelistennamenraten schätzen die Damen und Herren von der Tageskasse, wie ich kürzlich feststellen durfte, überhaupt nicht.

Erdmöbel in Hamburg am 30.09.2007 im Uebel & Gefährlich

Erdmöbel

Denkt man als Hamburger an Köln, so fallen einem lediglich BAP, Kardinal Meisner und schales Bier aus Reagenzgläsern ein. Dabei gäbe es bei weitem sympathischere Botschafter der Domstadt am Rhein, nur kennt sie leider fast niemand. So versammelten sich gestern Abend im Club Uebel & Gefährlich auch eher nur 100 als die sicherlich verdienten 1000 Zuschauer, um der wunderbaren Musik der adrett in Anzug und Krawatte erschienenen Herrencombo zu lauschen. Denken die Erdmöbel, die am Vortag ein Konzert in Münster bestritten, an die Hansestadt im Norden, so fällt ihnen als erstes ein, dass sie gern hier spielten, da Hamburg fern genug der Heimat liegt, so dass ihre Eltern nicht im Publikum weilen.

Was geht, Muschikatz?, eine Coverversion des Tom Jones-Hits What’s New, Pussycat? eröffnete im beschwingten 3/4-Takt das Konzert. Bereits 2005 zeigte die Kölner Band auf ihrer Platte Für die nicht wissen wie, dass es ihnen mit fabelhafter Leichtigkeit gelingt, internationale Klassiker wie Burt Bacharachs Close To You, Anfang der 70er Jahre ein Erfolg der Carpenters, geschmackvoll ins Deutsche zu übertragen und im eigenen Erdmöbel-Sound, einer Mischung aus Melancholie und Easy-Listening, zu präsentieren.

Blumfeld geben Abschiedskonzert – Kein Lied mehr

Blumfeld Abschiedskonzert am 25.05.2007 in der Fabrik, Hamburg

Der Morgen des 22. Konzerts der Blumfeld Tour und des damit definitiv letzten Konzerts vor der Auflösung der Band begann in Hamburg mit einem heftigen Gewitter. „Ein Zeichen des Himmels?“ fragt Jochen Distelmeyer, seit nunmehr 16 Jahren Kopf und Stimme der Gruppe, ein paar Stunden später, um es gleich im Anschluss zu verneinen. Schließlich glaube er nicht an Gott. Vielmehr glaubt er offensichtlich daran, dass es wichtig sei, ausreichend zu trinken, und reicht sogleich seine Wasserflasche ins dürstende Publikum. Die Hamburger Fabrik ist seit Wochen ausverkauft und sicher nicht zuletzt angesichts der langen Gästeliste stehen die Fans dichtgedrängt, um sich von Jochen Distelmeyer (Gesang, Gitarre), André Rattay (Schlagzeug), Vredeber Albrecht (Keyboard) und Lars Precht (Bass) zu verabschieden. Etwas später darf auch Gründungsmitglied Eike Bohlken für zwei Lieder aus der frühesten Schaffenszeit (Penismonolog, Zeittotschläger) wieder an den Bass. Im Hintergrund reicht Sterne-Bassist Thomas Wenzel nach fast jeden Lied eine andere, frischgestimmte Gitarre und darf im Hintergrund auch hin und wieder selbst in die Saiten greifen, was den Sound merklich erfrischt.

Blumfeld? Machen die nicht irgendwas mit Hip Hop oder Techno?

Blumfeld in der Fabrik, Hamburg, am 05.01.2007

Gestern fand in der Ottensener Fabrik zum vierten Mal das Benefiz für jugendliche unbegleitete Flüchtlinge statt, welches von Lisa Politt initiiert wurde.