# Mit dem Reisebus werden die Teilnehmer des Parteiabends ins Estrel Berlin, Europas größtem Convention-, Entertainment- und Hotel-Komplex überführt. Einige Genossen debattieren über die Belegung der Rückbank heftiger als eine halbe Stunde zuvor über die Rentenfrage. Nur mit dem Unterschied, dass diese Fragestellung nicht an eine Kommission überwiesen werden kann, sondern sofort geklärt werden muss. Rechtzeitig vor Abfahrt einigt man sich. Das Einschreiten eines Sitzungsleiters oder Klassenlehrers ist nicht erforderlich.
# Am Veranstaltungsort erfolgt eine melodische Begrüßung durch ein blechblasendes Damenquartett in purpurnen Gewändern. Sie spielen abwechselnd Stücke von Michael Jackson und Besame Mucho.
# Man isst reichlich, vor allem aber trinkt man.
# Fünf Jungs führen einen Breakdance vor. Der Applaus ist bescheiden, manch ein SPD-Vorstandsmitglied hätte sich aber auf dem Parteitag über so viel Zuspruch gefreut.
# Cocktails kosten 9,– Euro. Man trinkt Bier. Ist auch viel sozialdemokratischer.
# Die Kapelle spielt erst gepflegten Fahrstuhljazz, dann YMCA-artige Gassenhauer. Der Saal kocht und man tanzt natürlich die entsprechenden Buchstaben. Habe Angst, dass gleich noch Jürgen Drews auf die Bühne springt. Tut er aber nicht. Warum soll man an diesem Abend nicht auch einmal Glück haben?
# Teilnehmer aus Flächenstaaten amüsieren sich prächtig.
# Unvermeidlich auf Festivitäten wie diesen: Senioren, die stolz ihre frisch erworbenen Disco-Fox-Kenntnisse präsentieren. Links, rechts, Tap.
# Aber der Topfenstrudel ist toll.