Nichts zu verlieren

Nichts zu verlieren,
Das ist der Stand.
Der Kummer frisst das Glück
Uns aus der Hand.
Obwohl vielleicht,
Wenn uns das nicht schert,
Ist es für uns
Bis morgen umgekehrt.

(Erdmöbel)

Zeitlebens wunderte er sich über Paare, die in der Halböffentlichkeit problemorientierte Trennungsgespräche führten. Nun sitzt auch er mit seiner frisch Getrennten in der Kneipe mit dem Kamin und ringt einmal mehr um Worte und ein bißchen auch mit Tränen. Obwohl er wusste, dass sie nichts mehr gewinnen konnten, beraumte er diesen Termin an, der eine Woche lang wie ein Mühlstein auf ihm lastete. Kurz zuvor ebnete sie ihm noch den Weg für einen eleganten Rückzieher, aber er wollte einen letzten Versuch unternehmen, sich zu erklären und das Geschehene besser zu verstehen, obwohl er ahnte, dass es keinen Sinn haben würde. Während er es früher liebte, tief in ihre dunklen braunen Augen zu schauen, weicht er heute ihren Blicken aus, weil er glaubt, sich so besser auf die Worte konzentrieren zu können. Dann sagt er ihr ein letztes Mal die Dinge, von denen sie sagt, dass sie sie alle schon gehört habe. Was ihm bleibt, ist die endgültige bittere Erkenntnis, dass die Liebe, an die er bis zuletzt geglaubt hat, nicht groß genug gewesen sei. Ein letztes Mal umarmen sie einander, bis sie sich schließlich am Bahnsteig gegenüber stehen, um in entgegengesetzte Richtungen zu fahren.

Auf dem Heimweg strömt Musik in seinen Kopf, die so leicht und traurig zugleich ist: Die wunderbare Erdmöbel-Fassung des Henry-Mancini-Klassikers „Nothing to lose“.

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ErdmöbelNichts zu verlieren

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Dies ist ein Beitrag aus meiner Serie “Der Soundtrack meines Lebens”.