Schaukeln

Schaukel

Das kommende Erwachen steht wie das
Holzpferd der Griechen im Troja des Traumes.

(Walter Benjamin)

Einen kurzen Moment ausgelassen sein und den Alltag vergessen, den eigenen Schwerpunkt verlagern, schwingen. Sich dann aber nicht mehr halten können und jäh von der Schaukel fallen. (Nicht weil jemand an der Kette sägte, sondern aus eigener Unachtsamkeit etc.) Darauf aufwachen und feststellen, dass alles nur ein Traum war, aber trotzdem Beulen davontragen.

Wo bin ich?

Maschine zur Zertrümmerung eines Objekts, Antoine Zgraggen

„Man träumt gar nicht oder interessant.
Man muss lernen, ebenso zu wachen –
gar nicht oder interessant.“

(Friedrich Nietzsche)

Du erwachst und fühlst dich benommen: In deiner Hand steckt eine Kanüle, vor dir stehen zwei Herren in weißen Kitteln. Du kneifst die Augen zusammen, aber nur mit der allergrößten Mühe kannst du ihre Namensschilder entziffern: Dr. Postel und Dr. Kusch. Du fragst: „Wo bin ich?“ Wie aus einem Munde antworten sie: „Mechthild-Bach-Krankenhaus, Abteilung für Präfinalmedizin.“ Ein grüner Apparat pumpt dir eine Flüssigkeit in den Körper und du denkst: Das letzte Auto ist immer ein Kombi.

Du erwachst und fühlst dich benommen: Es war alles nur ein böser Traum.