Dort, wo sich sonst die zum Kauf angebotene Kommode befand, die einst Brigitte Bardot gehört haben soll, steht plötzlich ein Kickertisch. Hamburger Berg goes Winterhude. Aber natürlich steht im Keller des Cafés nicht irgendein Kicker, sondern ein besonderer: die Spielrichtung verläuft entgegen allen Gepflogenheiten von links nach rechts. Zunächst stiftet dies Verwirrung, ist aber bei nährer Betrachtung wohlüberlegt.
Das Kneipensportgerät ist elementarer Bestandteil der Weihnachtsfeierlichkeiten, zu denen Personal, Stammgäste und Möbel geladen sind. Der ungewohnte Seitentausch ist nicht etwa — wie man zunächst meinen könnte — das Ergebnis einer fehlerhaften Montage, sondern dient dem Training der Koordination von rechter und linker Gehirnhälfte. Dadurch soll kompensiert werden, dass der weihnachtsfeierbedingt in größeren Mengen ausgeschenkte Alkohol den Besuchern der Festivität übermäßig zu Kopfe steigt. Das funktioniert so gut, dass Personal, Stammgäste und Möbel bereits bedauren, dass es sich bei dem Tischfußballtisch lediglich um ein Leihgerät handelt. Obwohl sämtliche Flaschen erfolgreich geleert wurden, gibt es am Tag danach keinen Grund, einander wieder das „Sie“ anzubieten.