Kategorien
Editorial

Kaffeehauskonversation

(Hier zynisches Houellebecq-Zitat
nach Wahl einfügen.)

In einem Kaffeehaus in Mitte sitzen wir zufällig nebeneinander, eine flüchtige Bekanntschaft, aber immer gut für ein paar Worte. „Weißt Du, was komisch ist?“, fragt er mich. Ich sage, dass ich es nicht wisse, obwohl mir mit etwas Mühe zahllose Dinge einfielen, die komisch sind, die er aber sicher allesamt nicht meint. „Dass Heidi Klum und Seal sich getrennt haben.“ Mich interessiert das Schicksal von Supermodels und Schmusesängern nicht sonderlich. Dennoch nehme ich mit Gleichmut zur Kenntnis, dass es den Schönen und Reichen in Beziehungsangelegenheiten auch nicht besser ergeht; wohlwissend, dass ich nichts davon habe, dass auch die anderen immerzu scheitern. Ich sage „Mhh“, und dass Trennungen das Normalste auf der Welt seien. „Es gibt keine Liebe mehr“, sagt der Bekannte, während er die Facebook-Profile seiner Ex-Freundinnen checkt. Ich denke nach, weiß aber darauf nichts zu entgegnen und trinke meinen kalten Kaffee.

2 Antworten auf „Kaffeehauskonversation“

Jo. Das normalste der Welt. Als ich vor ein paar Monaten zufällig das Kuschel-„Sex“-Video sah, mit dem das Verkaufsmonster aus Bergisch-Gladbach den schleppenden CD-Absatz des Gemahls anzukurbeln gedachte – erbärmlich offensichtlich – dachte ich mir beiläufig: 1) was für ein beschissener Song, und 2) bei denen läuft in Wirklichkeit nix mehr. Das konnte JEDER hören/erkennen.

PS.: Vielleicht gibt er ja offiziell als Scheidungsgrund an: nervtötende Piepsstimme. Lol, rofl.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert