„Das Central ist nämlich kein Caféhaus wie andere
Caféhäuser, sondern eine Weltanschauung (…) Seine
Bewohner sind größtenteils Leute, deren Menschenfeindlichkeit
so heftig ist wie ihr Verlangen nach Menschen, die allein sein wollen,
aber dazu Gesellschaft brauchen (…) Die Gäste des Central kennen,
lieben und gering schätzen einander (…) Es gibt Schaffende, denen nur
im Central nichts einfällt, überall anderswo weit weniger (…)“
(Alfred Polgar, Theorie des Café Central)
Naturgemäß ist es eine Illusion, zu denken, man könne samstagsnachmittags ins Sankt Oberholz gehen, um ein bißchen zu arbeiten. Zwischen all den backpackenden Touristengruppen ist kein klarer Gedanke zu fassen – nicht einmal ein ganz einfacher. Flüchtig bekannte Gesichter werden vom fahlen Licht der Hintergrundbeleuchtung ihrer mobilen Rechner angestrahlt. Es sind lediglich die am Wochenende verschlossenen Türen unserer Büros und die Einsamkeit an unseren Schreibtischen zuhause, die uns heute an diesen Ort treiben.
Und während ich Zucker in meinen Espresso rühre, frage ich mich, wie es Alfred Polgar ergangen wäre, hätte man seinen Apfelstrudel durch öffentliches WLAN ersetzt.