Auf der Espressomaschine traf sie seinen Mund,
einen kurzen Mund mit Zähnen aus Chrom.
Der Atem beschlug ihre Augen,
und sie rauchten sich Worte ins Ohr.
(Franz Josef Degenhardt)
Wer sich mit Hingabe dem heißen Bohnengetränk widmet, erwirbt eine Siebträgermaschine. Die mit dieser Hardware erzielten exzellenten Espressoergebnisse schmecken gewöhnlich für sich. Allerdings gestaltet sich die Wartung etwas aufwändiger. Wer es sich indes einfacher machen möchte, bedient sich eines Kaffeevollautomaten. Hersteller versprechen Genuss und Simplizität in der Handhabung: Auf Knopfdruck gibt es angeblich Espresso, Milchschaum, Gerätereinigung. Fertig. (An dieser Stelle braucht nicht betont zu werden, dass es sich auch bei der Funktion „Aroma Boost“ um eine Erfindung des Produktmarketings handelt.)
Der Apparat in dem Büro ist ein Biest! – Halb Kaffeemaschine, halb Tamagotchi. Auf Knopfdruck geht hier gar nichts. Ständig will er Zufuhr von Wasser, Bohnen, Entkalkungschemie oder Abfuhr von Kaffeesatz oder Restwasser. Meistens will die Maschine Zuneigung und symbolisiert dies mittels Display, auf dem immerzu „Error“ oder „Pflege“ steht, niemals aber „Bereit“. Irgendwas ist immer.