Frau Riemann und Frau Berg sitzen gemeinsam auf der Bühne des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg. Dieses ist zwar gut besucht, aber nicht ausverkauft. Pech für alle, die nicht dort waren. Die Damen haben nämlich sehr schön gelesen, was Frau Berg zuvor sehr schön geschrieben hat. Vor allem ihren neuen Roman „Der Mann schläft“, aber auch Gedichte.
Frau Riemann trinkt Wasser aus dem Glas und Hustensaft aus der Flasche. Letzterer scheint sie aufzuheitern; zumindest hilft er gegen Husten. Frau Berg trinkt nur Wasser und bringt uns bei, dass Husten ausschließlich Willenssache sei. Außerdem erfahren wir, dass sie einst einen Happy-End-Kurs besucht hat. So lässt sich das schriftstellerische Leben ganz einfach in eine Zeit davor und eine Zeit danach einteilen. Trotzdem endet es meistens böse.
Anschließend ist in der Kantine ein Tisch reserviert („der einzige mit Tischdecke“). Wir dürfen daran Platz nehmen und Bier aus der Flasche trinken. Frau Riemann verzichtet, obwohl die Tischdecke wirklich sehr weiß ist, und es sicher auch Wein gegeben hätte. Frau Berg hingegen trinkt mit uns und leistet praktische Lebenshilfe. Von einem Umzug nach Island, der sexuellen Zuwendung zum männlichen Geschlecht sowie von einer Umschulung zum Bildhauer sehe ich dennoch bis auf weiteres ab.
___
Weiterführende Links:
- Frau Berg fährt Bötchen mit Dennis Scheck
- Frau Berg zwitschert unter @sibylleberg