Schnürsenkel und Milchschaum

You gotta slow down your life or you’re gonna be dead,
Cut out the struggle and strife,
It only complicates your life.

(The Kinks)

Man sagt, ich sei der zweitschlechteste Schuhzubinder der Welt. Ständig löst sich unterwegs ungewollt der Schnürsenkel. Daheim angekommen, verknotet er sich beim Ausziehen der Schuhe allerdings nahezu unauflöslich.

Man sagt, ich sei der beste Milchaufschäumer der Welt. In der relativ vertrauten Umgebung gibt es lediglich drei Möglichkeiten das hierfür erforderliche Gerät aufzubewahren: Spülbecken (häufig), Geschirrspüler (gelegentlich) oder Regal (selten). Trotzdem gelingt es mir nur selten, den Milchaufschäumer ohne fremde Hilfe auf Anhieb zu finden.

Dieses Leben ist kompliziert.

Kein Kaffee

Erst wenn die letzte Röstung verbrannt, die letzte Bohne gemahlen, der letzte Siebträger verstopft ist, werdet ihr sehen, dass man Tee nicht trinken kann.

Kein Kaffee im Hause, aber immerhin ein schönes Sofortbild geschenkt bekommen.

Wohne Orte #24

Alle “Wohne Orte”: hier.

Cappuccino

„Das Schönste an München ist
der Rückflug nach Hamburg.“

(Helmut Schmidt)

Plötzlich sitzt man nicht mehr in seinem geliebten französischen Café in Hamburg-Winterhude, sondern steht in einer italienischen Bar in Berlin-Kreuzberg. Hier wie da blättere ich in der Zeitung und erfreue mich auf Seite drei an einer Reportage über den Hamburger Schriftsteller Uwe Timm, in dessen bekannter Novelle einst zufällig die Currywurst entdeckt wurde.

Der Schriftsteller berichtet von seiner Hassliebe zur Hansestadt, die mit ihrer bürgerlichen Großkotzigkeit immer mehr Metropole sein möchte, als sie tatsächlich ist, und seiner Zuneigung zu München, wo immerzu die Sonne scheint. Berlin hingegen ist einfach nur da – egal.

Ich schlürfe an meinem noch heißen Cappuccino, beiße in mein üppig mit Schinken und Käse belgtes Panino und lächle ein in mich gekehrtes Lächeln. Ich blicke aus dem Fenster, hänge ein wenig den Gedanken nach und zahle passend. Ciao. Tschüs.