Als ob es etwas zu Feiern gäbe, nur weil man ein Kalenderblatt umlegt. Die Nachbarschaft jedenfalls neigt zum Knallkörper, weshalb einem schon früh am Silvestertag das Öffnen der Fenster unmöglich gemacht wird. Daher am Neujahrstag hinaus, etwas Luft schöpfen. Auch wenn jetzt 18 ist, hat sich doch kaum etwas verändert da draußen. Und morgen geht alles wieder von vorne los.
Nun ist sie wieder da, die Zeit der Jahresrückblicke. Wer in den letzten Wochen keine Postkarten mit Weihnachtsmännern darauf verschickten wollte, schreibt zum Jahreswechsel eine lange E-Mail an alle Bekannten, die ohnehin keine 45 Cent für eine Briefmarke wert gewesen wären.
2013 war wieder einmal ein gutes Jahr: die FDP ist aus dem Bundestag geflogen, kein Atomkraftwerk ist explodiert und Günter Grass hat kein Gedicht geschrieben. Auch sonst war naturgemäß wieder einmal alles ganz toll und aufregend. Wer auch nur ein wenig Übung darin hat, auf seiner Website die eigene Durchschnittskarriere zu einer einmaligen Megaerfolgsstory zu pimpen, dem fällt es leicht, ein ganz mäßiges Jahr in 10.000 Zeichen so hochzujubeln, als hätte der neue Papst soeben Pussy Riot zu Priesterinnen geweiht. Glück ist eben die Abwesenheit von Unglück. Aber freut Euch nicht zu früh, denn alles bleibt, wie es war, oder wird, wie es ist: die FDP hat noch ein paar Mark Wahlkampfkostenerstattung unter dem Wiederauferstehungskopfkissen, die maroden Atommeiler sind noch nicht abgekühlt und Günter Grass ist die Tinte längst nicht ausgegangen.
Ich wünsche Euch ein besseres Jahr 2014. Und wenn Ihr Euch etwas Gutes, Wahres, Schönes vornehmen wollt: verzichtet nächstes Jahr auf das Jahresrückblickgeschreibsel.
Etwas kränkelnd sitze ich allein zuhause. Mein Festtagsmenü: zwei getoastete Scheiben Vollkornbrot mit Butter, dazu ein Glas Leitungswasser. Ich habe vergessen einzukaufen oder es war mir einfach egal. Zum Dessert einen kleinen Schokoladenweihnachtsmann; immerhin. Ich huste einen tödlichen Männerhusten. Fieber habe ich keines; eher eine leicht erhöhte Temperatur. Diese jedoch reichte nicht einmal aus, um eine Party in einem Seniorenstift zum Glühen zu bringen. Ich wasche Wäsche. Im Fernsehen: Die Wahl zwischen Florian Silbereisen und einem Werwolffilm. Ich entscheide mich für Letzteres und zweifle daran, dass volkstümliche Musiksendungen wirklich die Höchststrafe für den Zuschauer sind.Letztes Jahr war Silvester auch eher trist, denke ich, aber immerhin habe ich mit einem Mädchen geknutscht, deren Namen ich nicht kannte. Zum Jahreswechsel zwei SMS (Eltern, Ex-Freundin), ich proste mir noch einmal mit einem Glas Leitungswasser zu, hänge die Wäsche zum Trocknen auf und lege mich schlafen. Willkommen, 2011.
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