Radio, Hackfleisch und schon wieder eine Twitterlesung

Autarkstudio
Autarkstudio

Das Gute am Radio ist, dass die handelnden Personen normalerweise nicht zu sehen sind. Jeder, der einen zu großen Kopfhörer mit angebautem Mikrofon trägt, sieht im besten Falle aus wie ein Flugzeugpilot kurz vor der Bruchlandung. Die meisten erinnern jedoch unwillkürlich an Domian, der in seiner nächtlichen Radiosendung versucht, verlorene Seelen zu retten. Dieses Vorhaben ist an sich lobenswert, jedoch sollte man niemanden im Fernsehen zeigen, wie er in einem engen Radiostudio sitzt und über ein Headset mit Menschen telefoniert, die gerne Sex mit Hackfleisch haben.

Ich war heute beim NDR zu Gast und saß in einem Autarkstudio. Man sitzt dort ganz allein in einem schallisolierten Raum und hat einen Kopfhörer auf, genau wie Domian. Minutenlang hörte ich über den Kopfhörer ausschließlich das Geräusch meines eigenen Atems, sonst nichts. Plötzlich meldet sich eine fremde Stimme, die zu einem Menschen in einem anderen Teil der Republik gehört, und stellt mir ein paar Fragen. Obwohl es in dem Interview um Twitkrit ging, musste ich dabei die ganze Zeit an Hackfleisch denken. Twitkrit ist ein Fachblog für Twitterturkritik, das ich gemeinsam einigen anderen Bloggern betreibe – im Gegensatz zu den Problemen, die Domians Klienten mit sich herumtragen, eine eher lustige Angelegenheit. Wir verfolgen keine kommerziellen Ziele und haben auch nicht vor, die Welt zu retten. Angesichts meines lauten Atems und der Gedanken an Hackfleisch fiel es mir jedoch nicht leicht, dem Interviewer zu erklären, dass unser Projekt weniger bierernst zu verstehen sei (wovon mein Gesprächspartner eigentlich ausging), sondern mehr mit Bierspaß zu tun habe.

Und weil dem so ist, gibt es auch schon bald wieder eine Twitterlesung: Am 2. April 2009 um 21 Uhr in Berlin – ganz ohne Hackfleisch, dafür aber mit Bier.


Nachtrag 23.03.2009: Hier findet sich mein Interview mit der Deutschen Welle.

Twitterlesung III – und es war gut


Foto: @moeffju

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Twitteratur liegt hinter uns: Schöner als jeder blickt @mspro an dieser Stelle auf den wunderbaren Abend in der Hamburger Botschaft zurück. Ein Mitschnitt in Bild und Ton findet sich ebenfalls im weltweiten Netz, Bilder gibt es auf Flickr.

Mein Dank gilt allen, die zum Gelingen beigetragen haben: Hamburg@work für das freundliche Sponsoring, Niels von der Hamburger Botschaft, der uns trotz Erkältung und Handball im TV den für uns frisch renovierten Raum bestuhlt und uns kühles Bier ausgeschenkt hat, @svensonsan und @jovelstefan für die gewissenhafte Kassenführung sowie letzterem auch für die Bedienung der Videokamera, @moeffju für die super Photos, meinen Kollegen von Twitkrit, allen Gästen – und natürlich allen Twitterern, deren Tweets wir lesen durften.

Wer noch immer nicht genug hat, kann sich hier die Blogberichte zur Lesung ansehen und hier die Tweets über die Lesung. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Leckere Magenmorsellen und Twitterlesung

Kaum verlässt man die gewohnten Pfade, begegnen einem die merkwürdigsten Dinge. Bei meinem gestrigen Besuch in  einer Apotheke, die nicht die A. meines Vertrauens ist, entdeckte ich beim Schweifen meines Blickes unter der Ladentheke „Leckere Magenmorsellen“. Auf den Erwerb derselben habe zwar ich verzichtet, dennoch erfreute mich den ganzen Tag der Gedanke an das Wort „Magenmorsellen“. Ich kann nicht ausschließen, dass allein der Klang des Wortes „Magenmorsellen“ eine leicht gesundheitsfördernde Wirkung entfaltet – und wenn sie dazu auch noch „lecker“ sind, umso besser.

Mindestens genauso sinnvoll – wenngleich möglicherweise auch nicht ganz so „lecker“ – ist die anstehende Twitterlesung: am Donnerstag, den 22. Januar dieses Jahres werden meine Kollegen von Twitkrit und ich erstmalig die Freie und Hansestadt Hamburg mit twitterarischen Kuriositäten beglücken. Details zu dieser Veranstaltung finden sich hier. Kommt alle!

Twitterlesung II

Seit der zweiten Twitterlesung am 16. Oktober sind bereits ein paar Tage vergangen. Aber was lange währt, wird endlich gut. Daher freue ich mich sehr, den soeben veröffentlichten Mitschnitt dieser Veranstaltung mit Euch zu teilen. Ab 1:55 min. darf ich auch etwas sagen. Im Laufe der Veranstaltung habe ich noch zwei meiner Texte aus Twitkrit gelesen:

Der Gestank der Heimarbeiter

Die Nächste Kugel

Vielen Dank an Hobnox für Bild und Ton sowie an Fred von ‚Ich fang nochmal an …‘ – Neuköllner Lesebühne für die Gastfreundschaft.