Schön ist die Heimat,
so man sie hat.
Schön ist der Hering,
besonders der Brat-.
(Wiglaf Droste)
Vor genau einem Jahr bin ich nach Berlin gegangen; so richtig angekommen bin ich jedoch nie. Etwas ist gegangen, etwas ist gekommen – und ich bin immer noch in der Hauptstadt, die ich eigentlich ja mag. Dennoch fühle ich mich hier gestrandet, obwohl ich weiß, dass es ziemlich egal ist, wo man eigentlich ist.
In einem sozialen Netzwerk gebe ich als Heimat „Herzsprung“ an – ein Ort irgendwo im Nirgendwo an einer Autobahnabfahrt zwischen Hamburg und Berlin und aus den Lautsprechern ertönt „Nowhere Man“ von den Beatles.
In der Tram treffe ich schon wieder eine gute Bekannte. Nachdem wir uns gegenseitig versichern, wie gut es uns ginge, fragt sie mich, ob ich es bereue, hierher gekommen zu sein. Ich verneine, denn anfangs war es sehr schön; diese Zeit möchte ich nicht missen. Nur mein Zaudern bereue ich, aber dafür ist es nun zu spät.