Niedere Instinkte trieben mich heute in verschiedene Buchhandlungen. Obwohl das Objekt der Begierde intimste Inneneinsichten verhieß, war es allenthalben eingeschweißt in Plastikfolie zu bewundern. Über das Motiv der vom Handel gewählten Präsentationsform kann an dieser Stelle lediglich gemutmaßt werden. Der Sumpf meiner Phantasie ist vorerst trockengelegt.
Wer lädt schon gern einen ehemaligen Grundschullehrer mit explodiertem Lockenkopf und Pumphosen in sein Wohnzimmer ein? Zudem auch noch einen, der nichts anderes tut, als dümmliche Witzchen abzusondern und seine Couchnachbarinnen zu begrabbeln?
Immerhin zehn Millionen Zuschauer fanden sich gestern Abend wieder, die gebannt vor der Mattscheibe auf eine neue Variation der allseits beliebten Baggerwette warteten: mit dem Bagger ein Feuerzeug anmachen, mit dem Bagger eine Bierflasche öffnen, mit dem Bagger eine Frau ausziehen, mit dem Bagger in der Nase bohren …
Neue Baggerwetten braucht das Land, denke ich mir und formuliere in meinem Kopf schon einmal ein paar neue Saalwetten:
Wetten, dass Uri Geller es schafft, einen zuvor durch die Kraft seiner Gedanken verbogenen Löffel mit Hilfe eines Bagger wieder zu begradigen und anschließend mit dem an die Schaufel des Baggers angebrachten Löffel aus einer Buchstabensuppe die passenden Buchstaben für den Satz „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ fischt?
Wetten, dass Bruce Darnell es schafft, mit einer an die Schaufel eines Baggers angebrachte Tätowiernadel eine Kandidatin seiner Show zu verschönern, indem er ihr die Worte „Drama, Baby“ in den Oberarm „der lebendige Handtasche“ tätowiert?
Wetten, dass Prof. Peter Dunemann, der geschäftsführende Direktor des Hygiene-Instituts des Ruhrgebietes, es schafft, mit einem Bagger Charlotte Roche die Achseln zu rasieren und sie anschließend mit einem Waschlappen zu waschen?
Erst wenn diese Wetten wahr werden, werdet Ihr sehen, dass „Wetten, dass…?“ in der deutschen Fernsehlandschaft unersetzlich ist. Spiegel Online findet schon heute alles halb so schlimm, ich indes halte es mehr mit Peter Lustig, der schon früher zum Abschalten riet.
Die Feuchtgebiete des DuMont Verlages auf franziskript.de:
Die Gesammelten Charlotte-Roche-Interviews zu den Themen
“Pornografie”, “Analsex” und “Selbstbefriedigung”
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