Lieblingsdiktator

Süddeutsche Zeitung, 8. Januar 2013
Süddeutsche Zeitung, 8. Januar 2013

Während hierzulande die Schlagzeilen von traurigen Trennungsgeschichten dominiert werden, herrscht in der „Demokratischen Volksrepublik Nordkorea“ der größtmögliche Endjubel. Der Spross der ostasiatischen Diktatorendynastie lässt anlässlich seines Ehrentages jedem Kind im Lande ein Kilo Süßigkeiten zukommen.

Doch gut gemeint ist nicht immer gut – hat der Jungdiktator doch bei seiner Großzügigkeit nicht berücksichtigt, dass sowohl die fünfjahresplanmäßig ausgesetzte Produktion von Zahnpasta alsbald zu einer unkontrollierbaren Kariesepedemie führen wird, als auch der für die Devisenbeschaffung bedeutende Export von Magermodels für die anstehende Modesaison ins Stocken geraten könnte.

Doch die Reiskammern des Landes sind leerer als die nordkoreanischen Wahlurnen. Dies vor Augen gibt unser neuer Lieblingsdiktator die Parole „Wenn sie keine Schokolade haben, sollen sie doch Atomsprengköpfe essen!“ aus und hofft klammheimlich auf eine positive Entwicklung des Marktes für Übergewichtige Models mit verfaulten Zähnen, um den Landeskindern auch im nächsten Jahr wieder Süßes geben zu können.

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