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Vornehm geht die Welt zugrunde

Adelheid war wieder einmal den Tränen nahe. Schluchzend sagte sie zu ihrem Ehemann: „Es ist so schlimm: erst verstirbt unser treuer Chauffeur, dann geht der Bentley kaputt und nun gibt es nicht einmal mehr in der S-Bahn ein Erste-Klasse-Abteil“. Während seine Gattin den Niedergang des unaufhaltbar verarmenden Landadels, in den sie lediglich eingeheiratet hat, beklagt, umtreiben Eduard ganz andere Sorgen.

Mit letzter Kraft versucht er, das vom Vorstand seines Herrenclubs angestrebte Ausschlussverfahren abzuwenden. Dass ausgerechnet ihm wegen mangelnder Stilsicherheit nach mehr als drei Jahrzehnten der Verbundenheit die Ehrenmitgliedschaft entzogen werden sollte, will ihm nicht einleuchten. Schließlich ist seine neu entfachte Liebe zu Karomustern weitaus stärker als die zu seiner goldschmuckbehängten Frau.

11 Antworten auf „Vornehm geht die Welt zugrunde“

Ooooh! Wow! Die Schuhe sind großartig.

Allerdings wäre ein ganz kleines bisschen Muster-Reduzierung nicht verkehrt. Zum Beispiel bei Socken und Hose. Wer weiß, vielleicht wurde Eduard von der Karo-Firma bezahlt, um seine ausstehenden Mitgliedsbeiträge im Club endlich begleichen zu können?

Bescheuert! Die Schuhe für sich gehen grad noch so für Normalsterbliche. Aber diese Socken sind ja sowas von hässlich, egal zu was getragen.

Aber nette Geschichte, die du da zum Bild erfunden hast. :-)

… die Mischung hat was! ich würde sagen: Spitze, erlesener Geschmack. Trug er wenigstens ein rosa Hamd mit grünen Palmen dazu? Und einen knallgelben Schlips? das wär für mich dann das i-Tüpfelchen *ggg* Mustermix, der neue Trend.

Ja auch wenn es irgendwie ansstrengend ist so etwas anzusehen, sind doch solche Farbtzpfer im Leben wichtig finde ich. „Indivualisten“ wie ich sie nenne. Sonst wär alles einförmiger, auch wenn ise nur in kleinen Dosen erträglich sind.

Herzliche Grüße ausm hohen Norden!
Monika

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