Das letzte Mal

Den ersten Schock habe ich überwunden und mich mittlerweile an das allmorgendliche Fahrradfahren gewöhnt. Die Vorzüge dieses Transportmittels sind nicht zu übersehen. Statt mit bierdosenleerenden Bildzeitungslesern um die raren Sitzplätze in den Fahrzeugen des öffentlichen Personennahverkehrs zu ringen, ist mir ein fester Platz auf dem Sattel garantiert. Darüber hinaus gibt es kein Transportmittel, das sich ökologisch und ökonomisch als so vorteilhaft erweist wie der von mir sehr geschätzte Drahtesel. Zudem ist auch die das Immunsystem stärkende Frischluftzufuhr nicht zu verachten.

Die tägliche, dank meiner kontinuierlich zunehmenden Durchtrainiertheit mit beschwingter Leichtigkeit zu bewältigende Wegstrecke führt mich bei stets strahlendem Sonnenschein am traumhaften Panorama der Außenalster vorbei, wo mir die entgegenkommenden Eichhörnchen und Joggerinnen freudig zuwinken. Gut ausgebaute Radwege mit komfortabler Breite erstrecken sich entlang der gesamten Route.

Das erste Mal

Fahrrad

Foto: fischerhuder

Das erste Mal in diesem Jahr. Schlüssel suchen. In den Keller gehen. Fahrrad grob entstauben. Luft aufpumpen. Schon erschöpft sein. Losfahren. Abstrampeln. Hecheln. Sich über eine rote Ampel freuen. Sich kurz an diese anlehnen und erholen. Vom Rentner auf dem blitzeblanken Citybike mit Einkaufskorb am Lenker überholt werden. Leicht beschämt sein und sich ein bißchen darüber ärgern. Kräfte sammeln. Aufholjagd starten. Zum Überholmanöver ansetzen. Dabei fast mit geisterfahrendem Fahrradkurier zusammenstoßen. Ausweichen. Noch mehr ärgern. Hektisch atmen. Beim Hinweg grundsätzlich Gegenwind haben und bergauf fahren müssen. Sich fragen, warum Bauarbeiten an Radwegen stets im Frühjahr beginnen. Auf die mehrspurige Straße ausweichen müssen. Fast von einem SUV überfahren werden. Erschöpft und zu spät im Büro ankommen und keinen Platz finden, um das Fahrrad sicher anzuschließen.