Otto

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Otto

Das ist Otto aus meiner Nachbarschaft. Eigentlich ist er St-Pauli-Fan, seitdem ihm ein Bekannter ein T-Shirt dieses Fußballclubs geschenkt hat. Früher war er für den HSV, aber die sind ihm zu arrogant geworden, sagt er. Voller Vorfreude trägt Otto schon seit Monaten historische Weltmeisterschafts-T-Shirts, die allesamt aus einer Zeit stammen, in der einen die FIFA noch nicht nach Guantanamo verfrachtet hat, wenn man ein Stück Oberbekleidung mit dem Schriftzug „Weltmeisterschaft“ bedruckt hat, ohne dafür eine Lizenzgebühr in Höhe der Baukosten der Elbphilharmonie an den Weltfußballverband entrichtet zu haben. Bis zum Ausscheiden der Griechischen Mannschaft war Otto auch ein bißchen für Griechenland, weil er doch so gern beim griechischen Imbiss um die Ecke Gyros isst. Außerdem gehe es den Griechen gerade ohnehin nicht so gut, und deswegen können sie jede Unterstützung brauchen, so er. Das leuchtet ein, denn Fußball und Griechenland und Otto ist ja schon historisch so etwas wie eine Dreiheit. Jetzt hat Otto aber wieder beide Daumen frei – und drückt sie für das deutsche Team. Ist ja klar.