Drei Tage Berlin: Podiumsgespräche, Gezwitscher und Begegnungen – in dieser Reihenfolge. Obwohl die re:publica ganze drei Tage in den Terminkalendern der teilnehmenden Netzbewohner in Anspruch nahm, war die Zeit knapp bemessen. Oft blieb nur wenig Raum für Diskussionen, aber vielleicht war dieser auch gar nicht erforderlich. Die immer selben Diskussionsteilnehmer treffen auf die immer selben Fragesteller zu den immer selben Themen. Selbstredend findet auch dies vor den immer selben Zuschauern statt; das kann den Diskussionsbedarf schon einschränken, trübt aber meine Freude an dieser wunderbaren Konferenz nicht im geringsten. Da alle Panels ausführlich in Bild und Ton dokumentiert wurden, habe ich die Gelegenheit genutzt, um den einen oder anderen (und die und den und die und den und den und den und alle, die ich vergessen habe zu erwähnen) Insnetzschreiber zu treffen – und diese erfreulichen Erfahrungen nehme ich von der re:publica’08 mit nach Hause. Den vor Ort aufgezeichneten Podcast indes übergebe ich hiermit der an ihm interessierten Minderheit.
Wieder daheim angekommen, nutze ich die erste Gelegenheit, mich zur Regeneration den alten Medien zuzuwenden und suche ein Antiquariat auf. Zum ersten Mal in meinem Dasein als Konsument mache ich die Erfahrung, dass man Verkäufer unglücklich machen kann, indem man eine von ihnen feilgebotene Ware erwirbt. In diesem Fall handelt es sich um drei sehr preiswert erstandene Erstausgaben Thomas Bernhards, welche der Mann an der Kasse, wie er mir mit einer kleinen Träne im Auge erzählt, auch gern selbst erworben hätte, so er sie denn rechtzeitig entdeckt hätte. Des einen Freud, des anderen Leid, denke ich, während ich mich ob des Schnäppchens beschwingt von dem Verkäufer verabschiede, welcher mir wiederum etwas gequält einen schönen Tag wünscht.