Mischbrot

Dienstag nach dem Feiertag. Morgens beim Bäcker vor mir zwei asiatische Touristen. Offenkundig fehlt ihnen zur Artikulation ihres Bestellwunsches das erforderliche Backwarenfachvokabular. Hilflos zeigen sie auf Schrippen, Croissants etc. Es sind heute einmal nicht die Reisenden, die nerven, sondern es ist die unnötige Pampigkeit der Bäckereifachverkäuferin, die ratlos mit den Schultern zuckt und hektisch mit ihren Händen herumfuchtelt. Ich blicke auf ihre Fingernägel und frage mich, warum es bei all dem Regulierungswahn in diesem Lande noch kein Verbot für aufgeklebte Kunstnägel mit Glitzersteinchen gibt, und je länger ich warte, desto mehr vergeht mir der Appetit. Als ich an der Reihe bin, sage ich nur „Mischbrot“, und lege das Geld passend abgezählt auf die Verkaufstheke. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt fühlt sich der Dienstag wie ein Montag an.