„The sun machine is coming down,
and we’re gonna have a party.“
(David Bowie, Memory of a Free Festival Part 2)
Es ist ja nicht so viel passiert in diesem Jahr, zumal kulturell. Immerhin ist die Sonnenmaschine runtergekommen. Und so ist halb Berlin in das seit vielen Jahren für die Öffentlichkeit nicht mehr zugängliche retro-futuristische Kongressgebäude geströmt, um das Wunderwerk noch einmal von innen bestaunen zu können. Die Berliner Festspiele gaben sich die Ehre. Performances, Artistik, Architektur, Installationen und Filme waren Nebensache. Lange Warteschlangen, zu kleine Räume, aber egal, denn gefeiert wurde vor allem die Architekturikone.
Für Tino Sehgals „This Joy“ habe ich mich dann doch eingereiht, ein bißchen Freude kann in diesen Zeiten nicht schaden und Beethoven hat von seinem 250. Geburtstag im Corona-Jahr 2020 ja auch nicht viel gehabt. Tanz und Gesang lassen mich in dem kleinen stickigen fensterlosen Raum verweilen, länger als erwartet.
Der Rest ist Streifen durch die endlos langen Gänge und riesigen Säle. Wunderbar, genau wie auch Thomas Balzers Dokumentarfilm „Ein Ufo im Wartestand“ aus dem Jahr 2016, in dem er noch einmal mit der Architektin Ursulina Schüler-Witte die Räume begeht.
Danke, Sonnenmaschine, dass du noch einmal runtergekommen bist.