Potter, Simpsons, Dalai Lama
sind die Helden dieser Tage,
Vattenfall und Fahrradfahra*
brachten jüngst das Volk in Rage.
Doch nur ein paar Wochen später,
sind es wieder Volksvertreter,
Sex-Skandale, schwarze Kassen,
die uns nicht in Ruhe lassen.
Neue Helden müssen her:
das Sommerloch droht bald.
Wie wär’s mit einem neuen Bär?
Sein Schicksal ließe niemand kalt.
Ob nun ein Bruno oder Knut
– der Auflage tut’s gut.
Der Bär als Sau durch’s Dorf getrieben,
die Zeitungsmacher werden’s lieben.
* Anmerkung des Dichters: Die Fahrradfahrer haben sich so blödgedopt, dass ihnen sämtliche für Orthographie zuständige Gehirnzellen abgestorben sind. Das ist in diesem Fall nicht weiter tragisch, so reimt sich das Gedicht wenigstens.
16 Antworten auf „Versuch eines medienkritischen Gedichts“
An Dir ist wirklich ein Dichter verlorengegangen. Dieser Wechsel von Kreuz- und Paarreim: Wow.
Ich glaub, der nächste Bär kommt erst nächstes Jahr.
@lady-kinkling: Der Wechsel hat System. Es freut mich, dass Dir diese dichterhandwerkliche Finesse nicht entgangen ist.
Was soll denn Deiner Meinung nach das Sommerloch füllen?
Wie kann denn von Sommerloch die Rede sein, wenn ein Ereignis das nächste jagt?
Der Dalai Lama ist gerade abgereist und somit Schnee von gestern. Auch die Tour de France ist bald vorbei. Da auch Seehofers Weibergeschichten nichts mehr hergeben, droht eindeutig ein Sommerloch, das es zu stopfen gilt. Na ja, ein paar Atomkraftwerke sind ja noch in betrieb. Allerdings zöge ich das Auftauchen eines neuen Bären eindeutig dem GAU vor.
CDU-Generalsekretär Roland Pofalla hat ja alle Handelnden aufgefordert, in den Urlaub zu fahren und sich zu erholen. Wenn alle, also wirklich alle Handelnden diese Mahnung erst nehmen, dann dürfte uns ein ruhiger Sommer beschieden sein. Aber, wer hört schon auf Herrn Pofalla?,
herzliche Grüße
der Flaneur
Das nenne ich konsequent das Versmaß brechen…. ;-)
@der Flaneur: vor ziemlich genau einem Jahr riet Peer Steinbrück ja dazu, den Gürtel enger zu schnallen und notfalls auf Urlaub zu verzichten. Und nun?
@rob: Verslehre ist doch irgendwie Schnee von gestern, Lyrik 1.0 sozusagen.
Ja damals, vor einem Jahr, da waren ja auch noch die Öko-Asketen mit am Ruder und irgendwie muss sich ja die neue Regierung von ihrer Vorgängerin unterscheiden :-),
herzliche Grüße
der Flaneur
@der Flaneur: Im August 2006 als Steinbrück das Volk aufforderte, den Gürtel enger zu schnallen, war er bereits Finanzminister und die Grünen längst auf harte Oppositionsbänke verbannt. Das Kabinett Merkel ist bereits seit November 2005 im Amt.
Ich habe eher den Eindruck, am Reim (1.Strophe) könnte noch etwas gefeilt werden ;-)
*lach
Nun, manche erzeugen selbst ein, ehm, Sommerloch!
Aber ganz ehrlich gesagt: den Dalai Lama möchte ich nicht verpottert sehen zu einem Simpsons!
OT:
Und was ist das hier rechts wieder mit dem STARTUP WEEKEND? Ein Dichtclub? Nach zwei Klicks ist nicht rauszufinden, wo das stattfindet …
Vertone Deinen Text. Mit irgendeinem alten Song. Dann bist Du der Sommerhit!
Sehr geehrter „bosch“,
mit großer Freude sehe ich Sie- nach dem Genuss des Gedichts- als einen Verbündeten im Geiste, wenn es um den verzweifelten Kampf gegen den alltäglichen Wahnsinn geht. Das könnten Sie nun als die unglaublichste Beschimpfung des Jahres empfinden- was ich natürlich an dieser Stelle nicht beurteilen kann. Aber irgendwie hege ich doch die Hoffnung, dass es nicht ganz so ist. Ich für meinen Teil werde jedenfalls von nun an Ihre Blog-Karriere als Kommentar-Mäzen wohlwollend- und selbstverständlich auch überkritisch !- verfolgen.
Mit den besten Grüßen,
Ihr Herr Floyd
Ob ich den mal rappen sollte?
@olli: Ich fürchte, dass meine Gesangsstimme das nict hergibt. Aber MC Winkel hat sich ja bereits angeboten.
@Herr Floyd: Vielen Dank für die Blumen, Sie sind hier natürlich herzlich willkommen.
@MC Winkel: Das wäre doch mal was für die neue BaS-Scheibe. Musst Dich aber beeilen. Wenn das Sommerloch erst vorbei ist, wird sich niemand mehr für diesen Titel interessieren. Also, ich bin gespannt auf Deine Vertonung …
[…] berichtete ich schon einmal vom Sommerloch. Zwei Wochen später nun muss ich feststellen, dass das allseits beliebte, von der […]