Dieses Mal kein Bleigießen mit befreundeten Pärchen, an deren Tisch er für eine ungerade Gästezahl gesorgt hätte. Stattdessen verbrachte er den Jahreswechsel allein mit seinem Fotoapparat auf einer Party mit 2000 Menschen. Normalerweise fotografierte er die Tristesse der Großstadt, an diesem Abend jedoch widmete sich sein Objektiv lächelnden Gesichtern. Fröhlich feierten sie vor sich hin; sie hatten einen stattlichen Eintrittspreis bezahlt — für sie musste es die Party des Jahres werden.
Er hingegen musste nur draufhalten, was mit zunehmendem Alkoholgenuss im Laufe des Abends immer leichter fiel. „Ich bring‘ dich ganz groß raus“, hatte er im Spaß zu den Attraktiveren gesagt. Bei einigen von ihnen war er sich jedoch nicht sicher, ob sie die Ironie, die in seinen Worten mitschwang, zu verstehen vermochten.
00:00:00 Uhr, man schrieb jetzt das Jahr 2010: draußen ein Feuerwerk, neben ihm ein zögerliches Knallen von Schaumweinkorken. Die Menschen um ihn herum fielen einander plötzlich in die Arme, nur er stand ganz einsam mit seiner Kamera da.
Wenngleich auch seine Beschreibung dieses Abends etwas melancholisch klang, so wäre die Behauptung, er hätte gar keinen Spaß gehabt, unzutreffend gewesen. Schließlich hatte er viel weniger auszustehen als die jungen Damen, die an der Garderobe unermüdlich gegen das Chaos kämpften.
9 Antworten auf „Silvester 2009“
Vor einem Jahr stand ich Silvester um 12 auch einmal alleine da, obwohl die Umstände anders waren.
Wo kann ich mehr Fotos sehen?
@phil: Ich kann die Bilder aus rechtlichen Gründen leider nicht veröffentlichen. Meine Flickr-Freunde können das Album sehen, wenn sie auf eines der Bilder klicken. Dir sende ich per Mail einen Gästepass. Viel Spaß damit.
Zu Silvester alleine auf die Radioeins-Party? Sie trauen sich was, mein Guter. Respekt!
@tristessedeluxe: Schrieb ich icht, dass es sich um einen Job handelte? Niemand würde sonst auf diese Party gehen, mein Bester. Na ja, fast niemand.
Das sieht aus, als hättet ihr ein schönes Silvester gehabt. Bei mir war es dieses Jahr echt kacke. Ich war krank und musste zu Hause bleiben.
Aha, ich bin also ein flickr-Kontakt, aber kein Freund. Kann es nämlich nicht sehen ;-)
@Thomas: Ändere das mal, aber es ist nicht viel zu sehen, da mein Pro-Account gerade abgelaufen ist. Die Bilder von der Party sind nicht öffentlich, weil es ja ein Auftragswerk war und zahlreiche Personen – im Verlaufe des Abends – auch in einem recht fortgeschrittenen Zustand zu sehen sind.
[…] dass volkstümliche Musiksendungen wirklich die Höchststrafe für den Zuschauer sind. Letztes Jahr war Silvester auch eher trist, denke ich, aber immerhin habe ich mit einem Mädchen geknutscht, […]