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Was vom Winter übrig bleibt

Eisig und weiß liegt die Flur,
es wird Nacht und es schweigt die Natur,
ein Anblick so vertraut,
noch einmal und es taut
der Schnee

(Blumfeld)

Hamburg: 4 Grad. Zehn Tage war ich nicht in der Stadt. Es ist nun wahrlich nicht so, dass plötzlich der Frühling ausgebrochen wäre, aber es taut doch merklich. Noch immer muss man Obacht geben, nicht auszurutschen. Wer jetzt hinfällt, wird unangenehm nass — da ist ein blauer Fleck noch das kleinere Übel.

In Berlin habe ich unter der Dusche immer Radio gehört. Radio höre ich sonst nie. Man hört dort Musik, die man gar nicht hören will, und erfährt dort Dinge, die man gar nicht wissen will. Vorgestern habe ich erfahren, dass jemand das Gewicht des in der Hauptstadt liegenden Schnees in Elefanten umgerechnet hat — um sich das besser vorstellen zu können: vier Milliarden Elefanten (vielleicht waren es auch nur vier Millionen). Eine tolle Einheit ist das, jetzt kann ich mir alles viel gleich viel besser vorstellen und frage mich, warum die Schneemenge nicht in Fußballfelder umgerechnet wurde. Wo doch sonst immer alles in Fußballfelder umgerechnet wird. Aber auch in Berlin wird der Schnee irgendwann schmelzen und ich bin gespannt, in welche Einheit man dann die dabei freigesetzte Menge an Flüssigkeit umrechnen wird. Milchseen oder Champagner-Doppel-Magnum-Flaschen wären eine probate Maßeinheit. Fußballfelder sind doch zu zweidimensional; schade eigentlich.

In Hamburg höre ich kein Radio unter der Dusche. Hier hat sich nichts verändert. Das Sofa im Café steht noch immer im Keller. Der Schnee schmilzt.

14 Antworten auf „Was vom Winter übrig bleibt“

Und wenn man die 4 Milliarden Elefanten nebeneinander stellt, könnte man ganz Brandenburg damit abdecken! Wieviele Elefanten sich jetzt aber schon in Milch verwandelt haben, wurde noch nicht erzählt. Einen Web-Echtzeitcounter dazu stelle ich mir toll vor.

Ich habe die Menge des Schnees von Berlin/Brandenburg mal in Tischtennisbälle umgerechnet. Es wären ca. 137.988.234.790.844.222.176.902 +/-3. So genau kann man sich da ja nie festlegen, aber ich denke jetzt kann man sich da ganz gut vorstellen.

Du erinnerst mich daran, dass ich vorhatte, mir ein Radio ins Badezimmer zu stellen. Gute Idee.

Es werden Millionen gewesen sein. So ganz genau erinnere ich mich nicht. Aber ich fand den Vergleich ziemlich anschaulich. Während du also unter der Dusche standst, war ich dann wohl beim Frühstücken im Wohnzimmer, als bei meinem allmorgendlichen Radiosenderfavoriten die Sache mit den Elefanten erzählt wurde. Gute Wahl.

@Holger: Ja, aber manchmal muss man (leider).

@Monika: Danke für die Ergänzung. Hörst Du auch Radio im Badezimmer?

@Björn: Frühling kann aber auch schlimm sein.

@Huck: Danke. Tischtennisbälle sind auch toll (ich habe in meiner frühen Jugend mal in der Bezirksliga gespielt).

@herr v.: Unter München kann sich nun wirklich niemand etwas vorstellen. Besonders hier im Norden nicht.

@Wencke: Reichen vier Millionen, um ganz Brandenburg zu bedecken (siehe Kommentar von Monika)? Ein Radio in der Küche hilft sicher; vielleicht wiederholen sie den Elefantenvergleich ja noch irgendwann.

@Markus: Wie konnte ich das vergessen? Bauwagen sind natürlich die einzig mögliche Einheit.

@Lars: Das wäre eine Lösung. Allerdings bräuchte man dann allerdings ein WLAN-Radio im Badezimmer. Werde das mal bei meinem nächsten Berlinbesuch anregen.

@bosch Ich höre jeden Morgen Radio, immer meinen Lieblingssender. Ich kann gar nicht ohne. Da erfährt man öfters mal tolle Sachen, die man gerne weitererzählt, die andere an verschiedensten Orten auch hören, über die man sich dann austauschen kann.

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