Symphonie fantastique

Jetzt geht wieder alles von vorne los. Mehl, Hefe, Wasser etc. Ja ja, werden Sie sich jetzt denken, nun kommt er schon wieder mit der Mär vom Brötchenbacken ums Eck. Aber haben Sie sich je bei Berlioz oder Bernhard gelangweilt? Ohne mich mit ihnen vergleichen zu wollen, aber auch in ihren Werken spielten wiederkehrende Motive eine bedeutende Rolle.

Hier und da und dort habe ich es bereits versucht. Das erste Mal war kläglich, wie fast alles beim ersten Mal. Dann wurde es ein wenig besser. Schließlich gelangen sogar ganz ansehnliche Backwaren. Aber ihr äußeres Erscheinen war einiges besser als die inneren Werte. Sie waren trocken und hart. Warum sollte bei Backwaren auch besser sein als bei Mitmenschen?

Ich habe soeben einen weiteren Anlauf unternommen: Ei und etwas Olivenöl sollten es nun richten. Und eine Tasse Wasser, die ich zum Verdampfen in den Ofen stelle. Den Hefeteig ein zweites Mal kurz gehen lassen und dann langsamer und bei niedriger Temperatur backen. Es läuft.

Aber ehrlich gesagt: Eigentlich will ich nicht mehr backen. Es macht mir keinen Spaß. Womöglich es ist ein Zwang, gar eine Zwangsstörung, die selbst die Wikipedia (noch) nicht kennt. Es ist ein Backzwang. Ach. (Übrigens: Mittlerweile schmecken die Brötchen ganz okay.)

Gassigehdienst

Die Frau vom gewerblichen Gassigehdienst blickt so mürrisch drein, als brächte sie die in ihrer Obhut befindlichen Vierbeiner am liebsten direkt in den nächstgelegenen Chinaimbiss. Warum sie mit den Hunden in die Tram steigt, gibt mir ein Rätsel auf. Verständlich, dass auch ihr das Flanieren mit angeleinten Haustieren eine Last ist. Den Hundehaltern ist es das schließlich auch. Warum aber bevorzugt sie nicht die zum Zwecke der Gassigehvermeidung viel geeignetere Ringbahn? Damit könnte sie stundenlang im Kreis fahren. – Vorausgesetzt sie hat eine ausreichende Menge an Hundekotbeuteln dabei.

Alles renkt sich wieder ein

Naturgemäß wünschen wir uns, dass sich alles wieder einrenkt. Und in schwachen Momenten glauben wir sogar selbst ein bißchen daran, dass es so kommen könnte. Obwohl wir es besser wissen.

Um sie zu necken, unterstelle ich ihr zuweilen, dass sie ja wirklich glaube, dass sich alles wieder einrenke. Obwohl ich weiß, dass auch sie es besser weiß.

Ich will nie wieder Sonnenschein. (Sollte übrigens der Christenmensch in seinem Glauben, dass es ein Leben nach dem Tode gäbe, tatsächlich recht haben, so wäre dies eine riesige Gemeinheit.)

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Gustav – Alles renkt sich wieder ein

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Dies ist ein Beitrag aus meiner Serie “Der Soundtrack meines Lebens”.

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