Generation Generationsbuchautor

Kunstwerk der Generation Readymade.

Jeder lebt in seiner eigenen Welt,
aber meine ist die richtige.
(Lassie Singers)

Wir. Wir fahren ein bestimmtes Automodell. Wir sind Männer mit zu vielen Gefühlen oder Frauen mit zu wenigen. Wir sind überfordert mit unseren Jobs. Wir sind irgendwie anders als die anderen. Wir machen Praktika. Wir schenken unsere Aufmerksamkeit nur noch unseren Smartphones. Wir arbeiten in Agenturen oder Redaktionen. Wir werden es einmal schlechter haben als unsere Eltern. Wir lieben uns, aber nicht mehr einander. Wir sind das Prekariat. Wir sind blutwurstmögende Vegetarier. Wir sind Journalisten. Wir sind Inkludisten. Wir umarmen alle. Wir sind wir. Wir kommen nicht mehr dazu, unser Leben zu leben, weil wir ständig damit beschäftigt sind, das Verhalten unserer Altersgenossen in neue Generationsbücher zu verpacken. Anschließend touren wir durch die allabendlichen Talkshows der Republik und verkaufen die Mär vom X, dem Golf, dem Internet oder dem Schmerzensmann. Werden wir kritisch dazu befragt, ob wir den von uns ersonnenen Generationsbegriff nicht vielleicht doch zu weit gefasst haben, verweisen wir auf ein naturgemäß einleuchtendes Einzelschicksal aus dem von uns verfassten Buch. Denn wenn wir es dort geschrieben haben, dann muss es ja stimmen undsoweiter. Wir sind die Generation Einzelschicksal. Dabei wollen wir eigentlich nur eines sein: die Generation Generationsbuchautor.