Reclam-Notizbuch: Die Gewinner

Was lange währt, wird endlich gut. Vor einiger Zeit habe ich angekündigt, sechs Expemlare des wunderbaren neuen Reclam Universal-Notizbuches zu verlosen. Unter fastnotarieller Aufsicht wurden soeben von der Glücksfee die Gewinner ermittelt. Die Namen der Glücklichen lauten:

Herzlichen Glückwunsch an Euch. Die Bücher werden Euch in den nächsten Tagen auf dem Postwege erreichen.

Allen, die nicht gewonnen haben: seid nicht traurig, denn ab sofort könnt Ihr das Notizbuch zum Preis von 5,- Euro im Buchladen Eures Vertrauens käuflich erwerben. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an blumprodukt und Reclam für die Bereitstellung der Notizbücher.

Reclam 2.0 (neu: jetzt mit Update)


Reclam Universal-Notizbuch (Design: blumprodukt)

Welcher Schreibende wünschte sich nicht, dass auch einmal seine Worte in einem 10×15 cm kleinen gelben Heftchen nachzulesen sind? Die Ehre, dass dies bereits zu Lebzeiten geschehe, wird nur wenigen Wortschaffenden zuteil. Der großartige Robert Gernhardt war einer von ihnen oder Brigitte Kronauer, die kürzlich ihren neuen Erzählband in der Universal-Bibliothek (UB) veröffentlichte.

Während die meisten von uns sich zu Schulzeiten ausschließlich an in gelb gebundenen Klassikern erfreuen durften, hat jetzt ein jeder die Möglichkeit, seine bescheidenen Gedanken in einem der legendären Reclam-Heftchen zu veröffentlichen.

Was eine reich bebilderte, großbuchstabige Tageszeitungen als Volksklassiker herausgäbe oder in der Welt des Internets als user-generated Weltliteratur 2.0 in Erscheinung träte, ist nun Wirklichkeit geworden. Ein jeder Dichter und Denker kann ab sofort unter dem Motto „Record your ideas“ seine Ideen auf original UB-Papier zwischen zwei gelbleuchtenden Pappdeckeln für die Nachwelt konservieren. Während böse Zungen bereits das unter Schriftstellern verhasste Reizwort „Druckkostenzuschussverlag“ auf den Lippen haben, möchte ich viel lieber von individuellen Kleinstauflagen mit Unikatscharakter sprechen. Damit der Ausflug in geistige Höhen sofort beginnen kann, erschienen nun die formschönen Notizbücher im bewährten Reclam-Design zusammen mit einem gespitzten Bleistift in einem praktischen Pappschuber.

Dieses Blog wäre nicht dieses Blog, wenn sich der Autor nicht wieder einmal etwas ganz Besonderes für seine verehrte Leserschaft einfallen ließe. Unter allen Bloggern, die einen kleinen Beitrag über vergangene oder künftige gelbe Werke der Literatur verfassen oder einfach nur schreiben, warum sie so ein Ding ganz dringend benötigen (natürlich sind auch Kommentare unter diesem Beitrag willkommen), verlose ich insgesamt drei Exemplare dieser wunderbaren Notizbuchedition.

Mein Dank geht an Herrn Wolfgang Blum von blumprodukt, der das Notizbuch nicht nur für uns entworfen, sondern sich freundlicherweise auch bereiterklärt hat, die Bücher zur Verfügung zu stellen.

Nachtrag 02.09.2008: Soeben erreichte mich eine sehr freundliche E-Mail von Herrn Dr. Karl-Heinz Fallbacher, seines Zeichens Marketingleiter beim Verlag Philipp Reclam jun. Der Reclam-Verlag stellt ebenfalls noch einmal drei Exemplare des Notizbuches zur Verfügung, die ich unter allen Lesern, die etwas bloggen oder kommentieren, verlose. Einsendeschluss ist der kommende Sonntag. Vielen Dank auch für diese Unterstützung.

Moleskine Hoffnungen

Moleskine
Foto: thehutch

Vor einem leeren Blatt Papier zu sitzen, ist das Schlimmste, dachte sich der Kaffeehausliterat einmal mehr. Sodann kritzelte er einige flüchtige Sätze in sein schwarzes Notizbuch, um wenigstens auf seine Umgebung nicht untätig zu wirken.

Er bestellte einen weiteren Espresso und hoffte insgeheim auf eine Wirkung seines in Maulwurfshaut eingebundenen Notizbuchs. Schließlich haben große Künstler „von Van Gogh bis Picasso und Ernest Hemingway bis Bruce Chatwin“ ein ebensolches verwendet, wie der Beipackzettel beudeutungsvoll verkündet. Warum sollte sich nicht auch ein winziger Hauch des Geistes dieser berühmten Vorbilder auf meine bescheidenen Zeilen übertragen, sinnierte der Schriftsteller, während er mit ausladender Geste reichlich Zucker in seinen Espresso schüttete. Doch bereits beim ersten Schluck ereilte ihn der bestürzende Gedanke, der geschickten Vermarktung eines Schreibwarenhändlers aufgesessen zu sein. Kein noch so legendäres Schreibzeug vermochte seine Kreativität zu beflügeln. Womöglich vollbrachte nicht einmal Goethes Federkiel dieses Wunder, geschweige denn ein überteuertes Lerderimitat aus einer chinesischen Notizbuchmanufaktur.

Seine moleskinen Hoffnungen zerplatzen jäh. Er beschloss, fortan nur noch Absinth zu trinken und sich das rechte Ohr abzuschneiden.

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Weiterführende Links:

Nachtrag 8. März 2008: Endlich ist auch der lesenswerte Artikel „Das ungeschriebene Buch“ aus der brand eins Nr. 2/2008 im Netz verfügbar. Vielen Dank an Uli für den Hinweis.