Japan

Und dann sitzt man fassungslos vor dem Bildschirm und sieht dabei zu, wie 9.000 km entfernt die Erde bebt und ein Tsunami übers Land fegt, und ist wie gelähmt. Während Naturgewalten Menschen und Häuser und alles, was sich ihnen in den Weg stellt, unter sich begraben, sollte man vielleicht denken, dass es einem selbst ja relativ gut ginge, und die eigenen Sorgen in Eingedenk dessen, was gerade in Japan vor sich geht, verhältnismäßig klein seien. Aber naturgemäß sind sie das nicht, weil sie ja viel näher dran sind an einem selbst als zusammenstürzende Häuser und Atomkraftwerke. Diese Erkenntnis beschämt und lässt es einen noch etwas schlechter gehen als zuvor und am nächsten Tag wacht man auf und schaut im Internet nach, um zu sehen, ob die Welt bereits untergegangen ist. Dann ist man verwundert über all die Tsunami-, Kernkraft-, Betroffenheits- und Gute-Laune-Experten, die in den sozialen Netzwerken plötzlich wie Atompilze aus dem Boden sprießen, und klappt den Rechner wieder zu und wartet auf die Kernschmelze.