Der Reis köchelt stundenlang vor sich hin, die Currygerichte sind nicht nur fad gewürzt, sondern auch noch fettig. Die Hauptzutat aller Speisen ist Glutamat.
Das Ladenlokal ist leer, noch. Den Blick ins Innere verhindern provisorisch in die Scheiben geklebte Bilder des Taj Mahals sowie Bilder von der Speisekarte – vermutlich die Nummern 11 und 37 (appetitlich angerichtet, ein Meisterwerk des Fooddesigns) – und noch einmal das Taj Mahal. An der Tür klebt ein Schild, das verrät: „Hier eröffnet demnächst ein indisches Fastfood-Restaurant.“
Zuvor befand sich in diesen Räumlichkeiten die Filiale einer amerikanischen Burgerbräterei. Früher gab es hier Geschmacksverstärker mit Rind, bald gibt es Geschmacksverstärker ohne Rind. Jeder geschlossene McDonald’s ist ein guter McDonald’s, denke ich im Vorübergehen. Bald kommt der Inder: Glutamat, Glutamat, Glutamat – ich liebe es.
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Twitteratur liegt hinter uns: Schöner als jeder blickt @mspro an dieser Stelle auf den wunderbaren Abend in der Hamburger Botschaft zurück. Ein Mitschnitt in Bild und Ton findet sich ebenfalls im weltweiten Netz, Bilder gibt es auf Flickr.
Mein Dank gilt allen, die zum Gelingen beigetragen haben: Hamburg@work für das freundliche Sponsoring, Niels von der Hamburger Botschaft, der uns trotz Erkältung und Handball im TV den für uns frisch renovierten Raum bestuhlt und uns kühles Bier ausgeschenkt hat, @svensonsan und @jovelstefan für die gewissenhafte Kassenführung sowie letzterem auch für die Bedienung der Videokamera, @moeffju für die super Photos, meinen Kollegen von Twitkrit, allen Gästen – und natürlich allen Twitterern, deren Tweets wir lesen durften.
Wer noch immer nicht genug hat, kann sich hier die Blogberichte zur Lesung ansehen und hier die Tweets über die Lesung. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Kapuzenmann vor Bekleidungsgeschäft, Hamburg-Sternschanze
Dauerwellen, Leggings, Schulterpolster und Lederkrawatten – alle sind zu recht in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ausgestorben. Dergleichen hätte ich mir auch für übersättigte Farbtöne in pink, violett und türkis gewünscht.
Seitdem eine gewisse amerikanische Bekleidungskette auch hierzulande Fuß gefasst hat, sind auch die Kolorationen meiner Achtziger-Jahre-Alpträume zurück in das Leben gekehrt. Stets, wenn ich an einem dieser Geschäfte vorbeiziehe, wird mir bewusst, dass die von dem Unternehmen gelebten Tugenden Umweltbewusstsein und Sozialverträglichkeit zwar ganz schön, aber eben auch nicht alles sind. Vielmehr irritiert mich regelmäßig, dass die EU-Bürokratie dieses Unternehmen noch nicht zur Anbringung von Schildern, die vor Augenkrebs warnen, verpflichtet hat.
Erst heute dachte ich wieder daran, wie schön es wäre, ein Hund zu sein, war ich doch bis eben dem Trugschluss aufgesessen, dass dieser Säugetierart ausschließlich schwarzweiß zu sehen vermag. Als Hund könnte man einen Besuch bei American Apparel schadlos überstehen. Ein Trugschluss, wie mich soeben ein Blick in eine bekannte Onlineenzyklopädie lehrte: Das Raubtier aus der Überfamilie der Hundeartigen vermag – eine ausreichende Beleuchtung vorausgesetzt – nämlich sehr wohl Farben zu sehen. Das ist zwar in den meisten Fällen gut für das Tier, nicht jedoch, falls Herrchen oder Frauchen eine Vorliebe für vorerwähnte Bekleidungskette pflegen. Lediglich über eine Rot-Grün-Sehschwäche verfügt der Vierbeiner, was ihn vermutlich nicht vollständig vor American Apparel zu schützen vermag.
Ich bin zwar kein ausgesprochener Hundefreund; vielmehr finde ich, dass Hunde in der Stadt nichts verloren haben. Aber sobald ich jemanden entdecke, der seinen Canis lupus familiaris vor einer AA-Filiale anleint, werde ich den Tierschutzverein benachrichtigen – getreu dem Motto: „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“. So kann es eines Tages doch noch kommen, was ich nicht für möglich gehalten hätte: Der Hund wird zum besten Freund des Menschen, in diesem Falle zu meinem. Solange Dauerwellen, Leggings, Schulterpolster und Lederkrawatten nicht zurückkehren, soll mir dies recht sein.
Kaum verlässt man die gewohnten Pfade, begegnen einem die merkwürdigsten Dinge. Bei meinem gestrigen Besuch in einer Apotheke, die nicht die A. meines Vertrauens ist, entdeckte ich beim Schweifen meines Blickes unter der Ladentheke „Leckere Magenmorsellen“. Auf den Erwerb derselben habe zwar ich verzichtet, dennoch erfreute mich den ganzen Tag der Gedanke an das Wort „Magenmorsellen“. Ich kann nicht ausschließen, dass allein der Klang des Wortes „Magenmorsellen“ eine leicht gesundheitsfördernde Wirkung entfaltet – und wenn sie dazu auch noch „lecker“ sind, umso besser.
Mindestens genauso sinnvoll – wenngleich möglicherweise auch nicht ganz so „lecker“ – ist die anstehende Twitterlesung: am Donnerstag, den 22. Januar dieses Jahres werden meine Kollegen von Twitkrit und ich erstmalig die Freie und Hansestadt Hamburg mit twitterarischen Kuriositäten beglücken. Details zu dieser Veranstaltung finden sich hier. Kommt alle!
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