Auf dem Bahnsteig steht eine Bank. Auf der Bank sitzt ein Mädchen. Neben ihr steht ein kleiner Rollkoffer. Das Mädchen weint. Ein Zug fährt ein. Ich frage, ob ich etwas für sie tun könne. Sie verneint und will nicht springen. Schubsen solle ich sie auch nicht. Allenfalls traut sie sich nicht, diesen Wunsch zu formulieren. Ich reiche ihr ein Papiertaschentuch. Ich kann nichts weiter tun, wie man überhaupt nie irgendetwas tun kann.
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2 Antworten auf „Bahnsteig“
Schöne Geschichte.
Wenn ich weine und jemand sieht mich, und hält meine Traurigkeit aus, ohne sie mir gleich wegmachen zu wollen – und er hat vielleicht einfach so innerlich ein bisschen Mitgefühl mit mir – dann wird aus dem „Nichts Tun“ irgendwie ein Geschenk.
[…] Bahnsteig auf die Verabredung warten, die aber nicht kommt, und dabei Züge und Leuten hinterherblicken […]