Kurz innehalten und den Blick schweifen lassen, ein paar Sekunden. Wie häßlich dieses West-Berlin doch ist. Ein absurder Gedanke an George Clooney, wie er in The American mit der größten Präzision sein Gewehr zusammenschraubt. Der Gedanke verflüchtigt sich, als ich im Haus gegenüber eine Frau erkenne. Das Kissen auf ihrer Fensterbank dient ihr als Stütze, sie starrt ins Leere. Noch in den sechziger Jahren war das Ausdemfensterschauen eine der liebsten Freitzeitbeschäftigungen der Deutschen. Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein.
„Und?“, fragt mich die Hotelmanagerin erwartungsvoll. „Landschaftlich wunderschön.“
2 Antworten auf „West-Berlin“
Sylter Hof. Neulich zwangsweise dort eine Woche untergekommen. Innen so hässlich wie West-Berlin von außen. Beides wurde zuletzt schätzungsweise 1988 saniert.
@Jakob: Sicher kein Vergnügen. Ich war nur gegenüber. Da ist es etwas neuer. (Aber auch nicht so, dass ich da einziehen möchte.)