Utz ist erster Beisitzer im Verein zur Pflege der Schirmmützenkultur Deutschlands e. V. Wie jeden Morgen klingelt auch heute sein sein Radiowecker um exakt 7.23 Uhr und beendet seinen ohnehin nur sehr leichten Schlaf jäh. Die halbe Nacht hatte er davon geträumt, nicht mehr nur Beisitzer im Verein zur Pflege der Schirmmützenkultur Deutschlands e. V. zu sein, sondern ein ganz anderer, viel bedeutenderer Mensch. In seinen nächtlichen Visionen war er plötztlich nicht mehr einfach nur Utz, sondern Tierpfleger im zoologisch-botanischen Garten Wilhelma im Stuttgarter Stadtbezirk Bad Canstatt. Ähnlich wie der vor vielen Jahren für die Aufzucht eines knudeligen Eisbärbabys, an dessen Namen sich heute niemand mehr erinnern kann, zuständige Zooangestellte, gelangte auch Utz zu einer bescheidenen Bekanntheit, welche ihm hin und wieder einen Auftritt im lokalen Bürgerrundfunk bescherte. Als er unsanft erwuch, konnte er sich jedoch nicht einmal mehr an das liebliche Lächeln des von ihm in seinem Traum mit großer Zuneignung aufgezogenen Dönertiers erinnern.
Wie gewöhnlich an Dienstagen, trank er sofort nach dem Aufstehen zwei Gläser Sprite und frühstückte dazu zwei wohltuende Pullmoll aus der grünen Dose, denn die aus der roten Dose mochte er nicht mehr, seitdem er als Kind eine Überdosis nur knapp überlebte. An anderen Werktagen bevorzugt Utz zwei Minzdragées der Marke Tic Tac à zwei Kalorien zu einem Glas 7up. Der Vertrieb dieses Geränks wurde zwar bereits vor einigen Jahren mangels Nachfrage eingestellt, Utz hat sich allerdings von dem Erbe seiner Großtante dritten Grades einen großzügigen Restbestand gesichert. Wie sonst hätte er die Montage und Mittwoche bis Freitage überstehenen sollen, fragte sich Utz, während er insgeheim froh war über das rechtzeitige Ableben seiner Großtante dritten Grades. Seine überschaubare Halbweisenrente und die Aufwandsentschädigung für das Amt des Beisitzers im Verein zur Pflege der Schirmmützenkultur Deutschlands e. V. hätten nicht ausgereicht, um die 7up-Dosis bis an das Ende seiner Tage zu gewährleisten.
An Wochenende leistet sich Utz meist ein Brötchen. Wenn er mit seiner kleinen Brötchentüte vom SB-Bäcker seines Vertrauens in seine kalte, dunkle und an den Wänden leicht feuchte Behausung am Rande der Stadt zurückkehrt, fühlt er sich oft sehr einsam. Zu gern würde er sich dann bei Bauer sucht Frau bewerben, um auch einmal eine mit zwei Rundstücken prallvoll befüllte Brötchentüte nach Hause tragen zu können, aber Utz ist weder Bauer noch Frau.
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Anmerkung des Verfassers: Was soll das alles? Das weiß ich auch nicht – aber es war wieder an der Zeit, hier einen Beitrag zu veröffentlichen. Eine Fortsetzung folgt, falls mir wieder einmal nichts besseres einfallen sollte und/oder dies von den Lesern dieses Onlinejournals gewünscht ist.