Destruktive Filter in der digitalen Fotografie

Aufgenommen mit instagr.am
Aufgenommen mit instagr.am

Fast jeder hat heute ständig eine Kamera in seinem Mobiltelefon dabei. Wir produzieren so viele Bilder wie keine Generation zuvor, aber sie werden nicht besser. Ich möchte hier nicht von gestalterischen Aspekten, sondern von ganz einfachen technischen, reden. Die digitale Technik ist in den letzten Jahren beachtlich vorangekommen: mit modernen Kameras können wir heute bei fast vollständiger Dunkelheit nahezu rauschfreie, scharfe Fotos aufnehmen – und das ganz ohne Blitz oder Stativ. Und trotzdem werden unsere Bilder immer schlechter. Selbst mit den winzigen Sensoren moderner Mobiltelefone können heute bei guten Lichtbedingungen ordentliche Ergebnisse erzielt werden.

Jedoch verschlechtern wir unsere Fotos mit voller Absicht: Zwar möchten wir einerseits möglichst viele Momente unseres Lebens im Bild, welches möglichst sofort in all unseren sozialen Netzwerken verfügbar sein sollte, festhalten. Andererseits hängen aber dennoch einem romantischen Bild der analogen Fotografie nach, ohne Jahre unseres Lebens mit chemischen Prozessen in der Dunkelkammer verbringen zu wollen. Wir sehnen uns nach der Ästhethik vergangener Jahrzehnte (Schwarzweiß, Vignetten, Lomographie etc.) und verwenden destruktive Filter, um unser visuelles Ideal zu erreichen. Unsere ohnehin schon unzulänglichen Handyaufnahmen werden jedoch durch die Anwendung von beliebten Applikationen wie instagr.am oder Hipstamatic noch weiter verschlechtert; das Original geht dabei oft verloren. Im Moment der Aufnahme kommt uns die historische Anmutung noch ansprechend vor.  Aber ist uns wirklich bewusst, dass es oft kein Zurück gibt? Wie werden wir in ein paar Jahren auf diese Bilder blicken?

Izis

Im April fotografierten wir uns gegenseitig noch zum Spaß unter der überlebensgroßen Skulptur Willy Brandts. Dieses Mal durchschreite ich die hellen Ausstellungsräume der Parteizentrale allein: IzisParis des Rêves. Ich glaube, ich habe noch nie von Paris geträumt. Die mehr als 300 gezeigten Schwarz-Weiß-Fotografien aus Frankreich, England und Israel sind mir eine dankbare Zerstreuung. Poetischer Realismus.

Schneetrabant

Photokina 2010: Verlose fünf Tickets

schön„Das eine Auge des Fotografen schaut weit geöffnet durch den Sucher,
das andere, das geschlossene, blickt in die eigene Seele.“
(Henri Cartier- Bresson)

Fotografie. Nur zufällig bin ich zu ihr gekommen. Ursprünglich wollte ich lediglich mein Weblog ein wenig illustrieren. Mittlerweile hat es sich verselbständigt. Es ist schwer geworden, auch einmal ein geeignetes Motiv vorbeiziehen zu lassen. Fast immer habe ich eine Kamera dabei. Mal eine kleine, mal eine große. Das ist egal.

Die neuesten Kameramodelle gibt es derzeit noch bis zum 26.9. in Köln auf der Photokina, der größen Fotomesse der Welt, zu bestaunen. Fotointeressierte finden dort aber nicht nur technische Neuheiten, sondern auch zahlreiche interessante Workshops mit hervorragenden Fotografen.

Unter meinen Lesern verlose ich fünf Tageskarten. Um dabei zu sein, hinterlass mir einfach einen Kommentar, mit Deinen Lieblings-Fotografie-Link und in ein, zwei Sätzen eine kurze Begründung, warum das so ist. Die Verlosung läuft bis heute 24 Uhr, der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen. Die Gewinner benachrichtige ich umgehend per Mail.

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