Versuch eines medienkritischen Gedichts

Potter, Simpsons, Dalai Lama
sind die Helden dieser Tage,
Vattenfall und Fahrradfahra*
brachten jüngst das Volk in Rage.

Doch nur ein paar Wochen später,
sind es wieder Volksvertreter,
Sex-Skandale, schwarze Kassen,
die uns nicht in Ruhe lassen.

Neue Helden müssen her:
das Sommerloch droht bald.
Wie wär’s mit einem neuen Bär?
Sein Schicksal ließe niemand kalt.

Ob nun ein Bruno oder Knut
– der Auflage tut’s gut.
Der Bär als Sau durch’s Dorf getrieben,
die Zeitungsmacher werden’s lieben.

* Anmerkung des Dichters: Die Fahrradfahrer haben sich so blödgedopt, dass ihnen sämtliche für Orthographie zuständige Gehirnzellen abgestorben sind. Das ist in diesem Fall nicht weiter tragisch, so reimt sich das Gedicht wenigstens.

Kuriose Todesanzeigen

Todesanzeige

Nach einigen Tagen der Qual habe ich bereits nach einer griffigen Formulierung für meine eigene Anzeige gesucht. Zum Glück bin ich dem Sensenmann noch einmal entkommen und mit mir geht es wieder bergauf. Falls Ihr Euch für den Ernstfall rechtzeitig ein paar Anregungen holen möchtet, empfehle ich die großartige Todesanzeigensammlung von Christian Sprang, der seit vielen Jahren Kuriositäten aus diesem Bereich sammelt und diese bereits seit 2003 im Internet veröffentlicht. Und wer es lieber geschmackvoll mag, der ist hier sicher an der richtigen Adresse.

Sonntag ohne Zeitung

Das erste mal seit vielen Monaten habe ich am heutigen Sonntag keine Zeitung in der Hand gehabt. Ich hatte keine Zeit dafür und der sonntägliche Gang zum Kiosk meines Vertrauens entfiel somit. Obwohl der Hamburger Zeitungsmarkt am Wochenende seit Ende letzten Jahres im Neuerscheinungsrausch ist, greife ich mangels qualitativer Alternativen bevorzugt zur Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Aber auch bei deren Lektüre klingt mein Interesse zunehmend ab.

Drama ohne Selbstmord

Titelseite der Hamburger Morgenpost

Wenn man diese Überschrift auf der heutigen Titelseite der Hamburger Morgenpost liest, könnte man meinen Mario Mettbach war erfolgreich. Wer weiter liest, wird schnell feststellen, dass der ehemalige Hamburger Bausenator und Zweite Bürgermeister nachdem er 80 Schlaftabletten nahm und versuchte, sich die Pulsadern aufzuschneiden, noch immer in der Lage war, einen Rettungswagen zu rufen.

Der Auflage helfen derartige Überschriften sicher mehr als der Orientierung der Leser. Vielleicht brauchen wir ein dem Bildblog ähnliches Überwachungsorgan auch für die MoPo?

Nachtrag 08.01.2007: In der letzten Ausgabe der Radiosendung Trackback führte Johnny Haeusler ein sehr interessantes Gespräch mit dem Medienjournalisten Stefan Niggemeier. Der Gründer des bereits erwähnten Bildblogs sagte, dass eine Marktlücke für sogenannte Watchblogs die Beobachtung von regionalen Tageszeitungen sei.

Die Hamburger hätten angesichts ihrer aus Hamburger Abendblatt, Hamburger Morgenpost und Welt bestehenen Lokalpresse sicher alle Hände voll zu tun.

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