Freitag ist Musiktag

Lieber Tonträgerfachhändler,

heute ist Freitag und seit 2005 ist freitags Musiktag. So hat es sich zumindest die Schallplattenindustrie ausgedacht, damit wir Kunden wieder häufiger auf ihre Produkte zurückgreifen. „Donnerstag ist Kinotag und Freitag ist Musiktag“, so umschrieb es Gerd Gebhardt, Vorsitzender der Phonoverbände, als dieses geniale mysteriöse Motto mit Tamtam und Bohei ausgerufen wurde. Was er uns damit sagen wollte, ist, dass der Freitag zu den umsatzstärksten Tagen im Einzelhandel zählt und dass es doch prima wäre, dem kaufwilligen Verbraucher an diesem Tag der unbegrenzten Einkaufsfreude, an dem das Geld so richtig locker sitzt, auch gleich die Neuerscheinungen des Tonträgermarktes an die Hand geben zu können.

Ich gehe freitags selten einkaufen. Warum auch? Man kann auch an Montagen, Dienstagen, Mittwochen und Donnerstagen das Geld – ganz antizyklisch – nach Belieben zum Fenster hinauswerfen. An Freitagen gehe ich eigentlich nur einkaufen, wenn ich mir mal wieder eine brandneue heiße Scheibe gönnen will.

Haben Sie schonmal einen Roman geschrieben?

Bücher (Foto von dustpuppy)Haben Sie schonmal einen Roman geschrieben? So ein richtiges Werk epische Prosa? Ich meine jetzt keinen kleineren Beitrag für eine Anthologie oder einen Band zusammenhangsloser Kurzgeschichten oder gar einen Lyrikband voller Gedichte, die sich nicht reimen wollen und sollen, weil es gerade wieder einmal modern ist, Gedichte zu dichten, die sich auf gar keinen Fall reimen dürfen. Gedichte zu schreiben, die sich nicht reimen, das kann heutzutage wirklich jeder, weshalb es auch fast jeder tut. Aber so einen großen Entwicklungsroman zu verfassen, das ist wirklich ein ganz anderes Kaliber, das ist die Königsdisziplin. Ich schreibe übrigens gerade an meinem ersten Roman, das ist gar nicht so einfach, kann ich Ihnen sagen. Selbst für mich nicht. Man muss schon sehr diszipliniert sein, sich immer und immer wieder zu geistigen Höchstleistungen anzutreiben, und Momente der Muße zu finden, um der Kreativität freien Lauf zu lassen. Nur so kann ein Meisterwerk aufs Herrlichste gedeihen.

Blumfeld geben Abschiedskonzert – Kein Lied mehr

Blumfeld Abschiedskonzert am 25.05.2007 in der Fabrik, Hamburg

Der Morgen des 22. Konzerts der Blumfeld Tour und des damit definitiv letzten Konzerts vor der Auflösung der Band begann in Hamburg mit einem heftigen Gewitter. „Ein Zeichen des Himmels?“ fragt Jochen Distelmeyer, seit nunmehr 16 Jahren Kopf und Stimme der Gruppe, ein paar Stunden später, um es gleich im Anschluss zu verneinen. Schließlich glaube er nicht an Gott. Vielmehr glaubt er offensichtlich daran, dass es wichtig sei, ausreichend zu trinken, und reicht sogleich seine Wasserflasche ins dürstende Publikum. Die Hamburger Fabrik ist seit Wochen ausverkauft und sicher nicht zuletzt angesichts der langen Gästeliste stehen die Fans dichtgedrängt, um sich von Jochen Distelmeyer (Gesang, Gitarre), André Rattay (Schlagzeug), Vredeber Albrecht (Keyboard) und Lars Precht (Bass) zu verabschieden. Etwas später darf auch Gründungsmitglied Eike Bohlken für zwei Lieder aus der frühesten Schaffenszeit (Penismonolog, Zeittotschläger) wieder an den Bass. Im Hintergrund reicht Sterne-Bassist Thomas Wenzel nach fast jeden Lied eine andere, frischgestimmte Gitarre und darf im Hintergrund auch hin und wieder selbst in die Saiten greifen, was den Sound merklich erfrischt.

Sushisoße für Spaghetti

Anlässlich der heutigen Veranstaltung Reden über Kunst nutzte Daniel Richter die Gelegenheit, dem geneigten Besucher seiner Ausstellung Rede und Antwort zu stehen.

Erst so:

Daniel Richter