Die Kunst der Fuge

Einfache Fugen, Gegenfugen, Fugen mit zwei und drei Themen, Spiegelfugen, vier Kanons, anschließende Quadrupelfuge: Johann Sebastian Bach hat sein Werk Die Kunst der Fuge (BWV 1080) nie vollendet, dadurch aber wiederum Generationen von Musikwissenschaftlern Arbeit verschafft.

Bei weit über 30 Grad im Schatten überquere ich die Brücke in der Pappelallee und trete mit dem rechten Fuß in etwas Weiches. Hocherfreut bin ich, als ich erkenne, dass es sich in diesem Falle nicht, wie sonst in Berlin üblich, um die Endprodukte der Verdauung eines Hundes handelt, sondern um eine physikalische Notwendigkeit. Die zuständigen Bauarbeiter nämlich haben die erforderliche Dehnungsfuge zum Glück sehr wohl vollendet. Nicht auszudenken, hätten sie sich an JSB orientiert: Vermutlich wäre das Bauteil längst in Folge einer Wärmedehnung zerborsten.

Verständlich, dass ich seitdem gern ein Thema in d-moll ungewöhnlich fröhlich vor mich hin pfeife, wenn ich eben jene Brücke sicher überquere. Auf Hundescheiße muss ich natürlich trotzdem achtgeben, die lauert überall.

Karren

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Er läuft und läuft und läuft …

Skandal: Neues iPhone schränkt Biergenuss ein


Nokia 6310i, Flensburger Pilsener, iPhone 3G, Jever Pilsener (von links nach rechts)

Eine Menge toller Dinge haben sich die Entwickler der kalifornischen Hardwareschmiede für die zweite Version ihres Taschentelefons einfallen lassen: Man kann jetzt noch schneller im Internet surfen, Mitarbeiter großer Firmen können nun ihre Terminkalender mit dem Firmenrechner abgleichen und man kann neuerdings Programme auf dem kleinen Wunderding installieren – angesichts dieser Funktionsvielfalt zeigt sich so mancher Techniklaie baß erstaunt, dass man mit dem neuen iPhone nebenbei auch noch telefonieren kann.

Vergessen wurde jedoch eine entscheidende Anwendung, die für mein mittlerweile sechs Jahre altes Nokia 6310i noch selbstverständlich war: Das Öffnen von Kronkorken (man beachte in diesem Zusammenhang die starken Abnutzungserscheinungen an der unteren Kante des oben abgebildeten Telefons; Anm. d. Red.). Auch nach zahlreichen zerstörten iPhone-Gehäusen ist es mir nicht gelungen, mit dem leichtgebauten, neuartigen Gerät eine Flasche Bier zu öffnen. Das ist ein Schritt zurück und so mancher hart arbeitender Telefonbesitzer wird sich fragen, was er mit einer besseren Anbindung an seinen Unternehmensgroßrechner soll, wenn ihm fortan nicht einmal das Vergnügen eines kühlen Feierabendbieres vergönnt ist.

Überraschenderweise schaffte die Apple-Hotline kundig und umgehend Abhilfe für dieses komplexe technische Problem, das am anderen Ende der Leitung selbstredend bereits bestens bekannt war, wie man mir auf Nachfrage bestätigte: Ganz pragmatisch riet man mir, von Jever (mit Kronkorken) auf Flensburger Pilsener (mit Bügelflasche) umzusteigen. Glücklich und zufrieden telefoniere ich noch heute und bin bislang nicht verdurstet. Prost!

P. S. In der allergrößten Not tut es auch ein iBeer.